Essen. . Zwischen Friedrich Alter Konflikt bricht neu auf. Ansprüche auf Mitsprache in der Stiftung angemeldet
Der Rücktritt von Gerhard Cromme vom Vorsitz des Thyssen-Krupp-Aufsichtsrates und dem Vize-Vorsitz des Kuratoriums der Krupp-Stiftung lässt einen alten Konflikt zwischen dem Neffen von Alfried Krupp, Friedrich von Bohlen und Halbach, und Berthold Beitz aufbrechen. In einem Interview machte der 50-Jährige Beitz (99) als Vorsitzenden der Krupp-Stiftung für die Krise in dem Technologie- und Stahlkonzern verantwortlich.
„Wenn jemand zu verantworten hat, wie negativ sich der Konzern entwickelt hat, dann einzig Berthold Beitz“, sagte von Bohlen und Halbach dem Focus. Der Neffe des 1967 verstorbenen Alfried Krupp erhebt nach wie vor Ansprüche auf Mitsprache der Familie von Bohlen und Halbch in der Krupp-Stiftung. „Wir wollen dies aber weiterhin“, sagte von Bohlen und Halbach, obwohl er Ende der 80-er Jahre einen Prozess gegen die Stiftung verloren hatte.
Am Mittwoch soll Ex-Henkel-Chef Ulrich Lehner als Nachfolger von Cromme an die Aufsichtsratsspitze gewählt werden. Unklar ist noch, wie Beitz die frei werdende Position im Kuratorium der Stiftung besetzt. Beobachter halten es für denkbar, dass mittelfristig die Position des Kuratoriumsvorsitzenden und des Stiftungschefs getrennt werden. Sicher scheint, dass die enge Verbindung zwischen Stiftung und Unternehmen der Vergangenheit angehört.