Essen. Mit einer Smartphone-App können sich Reisende innerhalb von Essen ihre Evag-Tickets direkt aufs Handy laden. Das erspart unter Umständen lange Warteschlangen oder die passende Kleingeldsuche. Außerdem gibt die App auch Auskunft über die aktuellen Fahrzeiten der Essener Straßenbahnen und Busse.
Man kann sich ein Busticket aufs Handy laden lassen – und zwar schon, Überraschung: Seit dem Jahr 2007. So lange schon bietet die Evag den Service für Mobilfunknutzer an. Dazu muss man eine SMS an eine bestimmte Nummer schicken.
„Diesen Service“, räumt Evag-Sprecher Olaf Frei ein, „haben aber nur wenige Leute genutzt.“ Das hat sich schlagartig geändert, als vor etwas mehr als einem Jahr die Smartphone-App für den Ticketkauf entwickelt wurde: Bundesweit 29 Städte beteiligen am Programm „Handyticket“ eines norddeutschen Programmiers. Knapp 6000 Evag-Kunden haben sich die kostenlose App schon ‘runtergeladen´ – Tendenz steigend. Der Umsatz der Evag mit dem Handyticket hat sich zwischen den Jahren 2008 und 2012 verzwanzigfacht. Den größten Schub gab es mit der Einführung der Handyticket-App.
Bezahlt wird per Lastschrifteinzug oder Kreditkarte
Seitdem die Evag in ihren Bussen elektronische Ticketkontroll-Geräte installiert hat, macht die App so richtig Sinn: Denn Smartphone-Besitzer kaufen mit ihrem Gerät das Ticket, das anschließend als QR-Code in der Anzeige erscheint. Als QR-Code werden die quadratischen Pixelmuster bezeichnet, die immer häufiger auftauchen. Die Ticketlese-Geräte in den Bussen können die QR-Codes lesen – somit muss man wirklich nur noch sein Smartphone unter das Lesegerät im Bus halten, und fertig. Einfacher war Ticket-Kauf nie.
„Dieser Service ist dann ideal, wenn man kein passendes Kleingeld für den Automaten dabei hat oder eventuell eine Schlange davor steht“, erklärt Alexandra Schlossmann vom Evag-Kundenmanagement. Sämtliche Tickets kann man mit der App einfach per Smartphone ordern – bezahlt wird per Lastschrifteinzug oder Kreditkarte.
Abfahrtsmonitor für jede denkbare Haltestelle
Auch Zusatztickets kann man kaufen oder Monatsfahrkarten. „Nur die Monatskarten im Abo sind noch nicht möglich“, räumt Alexandra Schlossmann ein. Die App fürs Smartphone ersetzt womöglich viele Beratungsgespräche am Schalter: Denn neben der Ticketkauf-Funktion gibt es auch sehr benutzerfreundliche Infos über Ziele und Preisstufen. Das heißt: Die App klärt auf, welches Ticket man braucht.
Auch ein Abfahrtsmonitor für jede denkbare Haltestelle ist enthalten – so weiß man immer, wann welcher Bus oder welche Straßenbahn an jeder beliebigen Haltestelle in Essen abfährt – und zwar mit den echten Abfahrtzeiten, nicht denen vom Fahrplan. „Ausgenommen sind hier die Haltestellen der U-Bahn, deren Rechner an einem anderen System angeschlossen sind“, sagt Evag-Sprecher Olaf Frei. „An diesen Haltestellen ist derzeit keine Echtzeit-Anzeige möglich.“