Essen. Ab 2014 werden 27 neue „Niederflur“-Bahnen durch Essen rollen. Die Lebenserwartung der barrierefreien Wagen, die auf möglichst vielen Straßen im Stadtgebiet fahren sollen, beträgt 30 Jahre. 70 Millionen Euro gibt die Evag dafür aus.
In Bautzen werden derzeit die neuen Straßenbahnen gefertigt, die ab 2014 auf Essener und Mülheimer Stadtgebiet rollen sollen. Für 70 Millionen Euro sind 27 neue Bahnen von der Evag bestellt worden. Es handelt sich um Bahnen mit „Niederflurtechnik“, das heißt, der Einstieg erfolgt fast ebenerdig, es gibt in der Bahn keine Treppen.
Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Thema „Neue Straßenbahn“ auf einen Blick:
Warum bekommt die Evag neue Straßenbahnen?
Die Tram-Flotte der Evag ist veraltet. Vielerorts sind noch Wagen von 1979/80 im Einsatz. Die Evag setzt auf Barrierefreiheit, das heißt, möglichst viele Bahnen sollen ohne Treppen auskommen. Die neuen Niederflurwagen entsprechen diesem Prinzip.
Warum sind Straßenbahnen in Essen gelb?
Es handelt sich um das genormte Gelb „RAL 1021“, die Firmenfarbe der Evag. Außerdem sind 40 von 90 Trams in Essen mit Werbefolien beklebt. Bei der Beklebung wird darauf geachtet, dass nie zwei direkt gegenüberliegende Scheiben beklebt sind, sonst würde es im Innenraum womöglich zu dunkel werden.
Wo werden die neuen Bahnen fahren?
In der Straßenbahn-Fahrschule
Auf möglichst vielen Strecken im Stadtgebiet. Nicht gefahren werden kann mit Niederflur-Fahrzeugen auf der Südstrecke, also ab Hauptbahnhof in Richtung Bredeney. Dort müssen auch künftig Klapptritt-Wagen zum Einsatz kommen, weil die Bahnsteige der U-Bahnhöfe zu hoch sind. Die Steige sind so hoch, weil dort auch Stadtbahnen fahren (U11, 17, 18).
Wie lange sollen die neuen Wagen halten?
Die Lebenserwartung beträgt 30 Jahre. Die Bahnen sind aus Stahl gefertigt, eine Bahn hat allein 7,5 Kilometer Schweißnähte. Die Wagen sind alle mit Videoüberwachung und Klima-Anlage ausgerüstet. Ein Wagen kostet in der Herstellung 2,5 Millionen Euro.
Hat der Fahrer eigentlich Airbag?
Nein, aber die neuen Bahnen haben vorne ein Schutz-Element, das so ähnlich wie eine Stoßstange beim Auto funktioniert. Es absorbiert Stöße. Die gesamte Rahmenkonstruktion hält einem Aufprall von bis zu 40 Tonnen stand.