Essen. Emscher, Kanal und die A42 zwischen dem Essener Norden und Bottrop bilden für viele Straftäter eine Grenze - jedoch nicht für reisende Einbrecherbanden aus Südosteuropa. Sie finden nach Erkenntnissen der Polizei oft Unterschlupf rund um das Autokino in Bergeborbeck.

Zwischen dem Essener Norden und Bottrop liegt eine „Infrastrukturschranke“. So nennt Inspektionsleiter Klaus Peter Netz den Dreiklang aus Emscher, Kanal und A 42, der für viele Straftäter eine Grenze bildet. Aber nicht für die reisenden Einbrecherbanden, die nach Erkenntnissen der Ermittler oft in Bergeborbeck Unterschlupf finden, dann aber bis nach Niedersachsen ihre Einbruchs-Touren fahren.

Die Polizei weiß, dass rund ums Autokino so genannte „Residenten“ sitzen: Landsleute der reisenden Straftäter aus Südosteuropa, die den Tätergruppen Übernachtungs-möglichkeiten bieten. Deshalb hat die Polizei Durchsuchungen an der Hafenstraße, an der Bottroper und der Alten Bottroper Straße durchgeführt. „Dabei waren wir nicht ganz so erfolgreich“, wie wir gerne gewesen wären“, sagt Netz.

„Da wird vieles nicht legal gehandelt“

Klaus Peter Netz, Leiter der Polizeiinspektion Nord.
Klaus Peter Netz, Leiter der Polizeiinspektion Nord. © WAZ FotoPool

Das gilt auch für die Autohandels-Szene rund um das Autokino. „Da wird vieles nicht legal gehandelt“, sagt Netz, und vieles passiert in einer Grauzone. Vor allem Menschen arabischer Herkunft „nutzen die Lücken des Gesetzes, um sich selbstständig zu machen. Das bedeutet für sie einen Statusgewinn.“

Im Dauer-Streit zwischen arabischen Großfamilien, der schon öfter für Großeinsätze gesorgt hat, scheint derzeit Ruhe zu herrschen. Doch nicht etwa, weil die Polizei bei den Familien Eindruck gemacht habe, sagt Netz: „Der Streit unter einander wird ausgetragen, ob mit oder ohne Polizei.“