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Nach dem rasanten Anstieg der Einbruchszahlen im vergangenen Jahr ist eine weitere Zunahme der Fallzahlen ausgeblieben. „Wir liegen auf dem Niveau des Vorjahres“, sagt Gisbert Tiede, Chef des Einbruchskommissariates.
Dies lässt sich verstehen als gute und als schlechte Nachricht. Die gute: keine weitere Zunahme der Straftaten. Die schlechte: Auch in diesem Jahr könnte es rund 2300 Einbrüche in der Stadt geben. Mit 2349 Taten hatte die Zahl der Einbrüche im vergangenen Jahr den höchsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht; innerhalb eines Jahres war sie um ein Viertel gestiegen.
Zahl der Versuche ist gestiegen
Zum Glück für viele Betroffene ist auch die Zahl der Versuche gestiegen. Damit sind die Fälle gemeint, in denen Einbrecher nicht an Beute kommen, weil sie bei der Tatausführung überrascht werden oder weil sie an Sicherheitseinrichtungen an Türen und Fenstern scheitern. Die Abbruchquote lang im vergangenen Jahr bei knapp über 40 Prozent. Die Sicherheitsberater der Polizei arbeiten mit dem Erfahrungswert, dass Einbrecher in der Regel aufgeben, wenn sie länger als drei Minuten Arbeit mit einer Tür oder einem Fenster haben, das besonders gesichert ist.
Um fast 40 Prozent zurück gegangen sind im vergangenen Jahr die Zahl der Boden- und Kellereinbrüche. Sie gehen nach Einschätzung von Polizeioberrat Klaus Peter Netz, Leiter der Inspektion Nord, zu einem guten Teil zurück auf einheimische Täter, die auf der Suche nach leicht zu versilbernden Wertgegenständen, die oft schnell in Drogen umgesetzt werden sollen. „Diese Täter brechen ein in Lauben, Garagen, Kioske, die man leicht erreichen kann“, sagt Netz. Sie stammen oft aus der näheren Umgebung: „In aller Regel haben wir in solchen Fällen mindestens einen Verdacht, wer es gewesen sein könnte.“
Diebe haben es auf hochwertige Unterhaltungselektronik abgesehen
Ganz anders bei den überregional agierenden Profi-Täter, nach Einschätzung des Inspektionsleiters „zum großen Teil organisierte Gruppen“. Sie suchen nach Einschätzung der Polizei ihre Beute gezielt in gehobenen Mietwohnungsbauten. Ihr Kalkül: Dort stoßen sie zum Beispiel auf hochwertige Unterhaltungselektronik, aber in der Regel nicht auf hochwertige Sicherungsmaßnahmen.