Essen.
Zweifellos: Der Redebedarf ist da. Nach der Auftaktveranstaltung im vergangenen Oktober, lud die Evag jüngst zum zweiten Kundenforum ein. Rund 50 Fahrgäste nehmen in der Fahrzeug-Werkstatt auf dem Betriebshof an der Beuststraße Platz – die meisten um ihren Ärger Luft zu machen; Lob wird hingegen nur sparsam verteilt.
Wohl zum Leidwesen der anwesenden Vorstandsmitglieder, die den Beschwerden rund um Themen wie Technik, Service, Sicherheit und Tarife aufmerksam lauschen.
Eine Dame fordert mehr Haltewunschtasten in den Fahrzeugen, ein Herr wünscht sich ein Handyverbot in der Bahn, ein anderer Kunde plädiert für bessere Informationen über Fahrplanänderungen, wenn mal wieder ein Bus ausfällt. „Lohnt es sich zu warten oder soll ich dann vielleicht laufen?“, fragt er sich hin und wieder. Barrierefreie Zugänge für Personen mit Kinderwagen, Rollstühlen oder Rollatoren wünschen sich gleich mehrere Teilnehmer. Und dann wären da noch die telefonische Kundenhotline, die nur bis 16 Uhr erreichbar sei oder die Frage danach, ob es aus Kettwig kommend keine schnellere Anbindung Richtung Innenstadt geben könnte.
Ärger über Busfahrer
„An der Haltestelle Helenenstraße sind die Papierkörbe ständig überfüllt; der Müll liegt immer daneben“, empört sich Rosemarie Wösting. Ihre Hoffnung, dass sich dies bald ändert, ist nicht ganz unbegründet: „Beim ersten Kundenforum bemängelte ich, dass ich meinen Anschluss nie bekommen würde. Seit einiger Zeit funktioniert es.“ Siehe da: Ein Lob.
Ein weiteres Lob, gefolgt von einem Tadel, gibt es auch von Bastian Ruttloff: „Ich finde, dass einige Buslinien pünktlicher geworden sind. Aber: „Ich ärgere mich tagtäglich über die Busfahrer, die auf Service keinen einzigen Gedanken verschwenden. Es passiert so oft, dass sie die Türen schließen, obwohl noch Fahrgäste angerannt kommen. Das grenzt an Schikane. Da muss sich etwas tun.“ Das Thema Personal kommt an diesem Abend übrigens mehrmals zur Sprache. „In solchen Fällen ist es notwendig, dass Uhrzeit, Fahrzeug und Haltestelle direkt gemeldet werden“, rät Evag-Vorstand Klaus-Peter Wandelenus. Nur dann könne man den Fahrer ausfindig machen und belehren.
Keine Spaßveranstaltung
Das Kundenforum, so Wandelenus, sei keine Spaßveranstaltung, und das sei auch gut so. „Unser Anspruch an die Kundenzufriedenheit ist extrem hoch. Wir nehmen das sehr ernst.“ Dafür gibt es dann nach drei Stunden sogar noch mal ein Lob: „Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass die Anliegen hier an die richtige Adresse gelangen“, so Bastian Ruttloff.