Essen. . Drei Tage nach Heiligabend gab’s noch mal eine große Bescherung. Diesmal für die Geschäfte in der Innenstadt. Parkplatzmangel, überfüllte Fußgängerzonen und ein rappelvolles Einkaufszentrum ließen beim Besuch der Essener City nicht eben entspannte Shopping-Laune aufkommen.

Das Phänomen ist nicht neu. „Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester sind seit jeher hoch frequentiert“, erklärt Peter Achten. Der Hauptgeschäftsführer vom Einzelhandelsverband NRW vermutet, dass es am heutigen Freitag und auch morgen noch mal so richtig voll in den Innenstädten sein wird: „Die Gutscheine und Geldgeschenke, die unter dem Weihnachtsbaum lagen, suchen jetzt ihren Weg in die Geschäfte.“ Zeit scheint König Kunde dafür offensichtlich genug zu haben; es ist ja schließlich Urlaubs- und Ferienzeit.

Unpassendes wird umgetauscht

Aber nicht nur das Geld will derzeit unter die Leute gebracht, auch das ein oder andere unpassende Geschenk muss wieder umgetauscht werden. Die Hose zu klein, die Jacke zu groß, das Parfüm gefällt nicht.

„Ich habe von meinen Eltern Espresso-Tassen geschenkt bekommen, die ich mir auch gewünscht habe, aber leider stimmte die Größe nicht. Jetzt hab ich aber die Richtigen“, erzählt Christoph Leest nach dem Umtausch sichtlich zufrieden.

Bei Bastian Breitinger verlief der Umtausch nicht ganz so reibungslos: „Ich stand erst eine halbe Stunde lang in der Schlange, bis man mir sagte, dass ich für den Umtausch in eine andere Abteilung müsste. Da hätte ich aber noch mal so lange anstehen müssen“, sagte der junge Mann, der zwei Hosen wegen der falschen Größe umtauschen wollte. „Definitiv zu voll ist es hier heute. Das macht keinen Spaß. Ich warte mit dem Umtausch besser bis nächstes Jahr“, erklärte der sichtlich genervte Innenstadtbesucher.

10 Prozent mehr Rückgaben

Im Modegeschäft „Esprit“ gab es bis zum gestrigen Nachmittag schon knapp 90 Umtauschaktionen. Außerhalb der Weihnachtszeit seien hier sonst zehn am Tag normal, berichtet die Filialleiterin, die ihren Kunden sogar extra eine längere Umtauschfrist, nämlich sechs Wochen, eingeräumt hat. Die gewöhnlichen zwei Wochen seien gesetzlich gar nicht vorgeschrieben; die Umtauschfrist hätte eben auch immer etwas mit Kulanz zu tun, weiß die Einzelhändlerin.

Rund zehn Prozent mehr umgetauscht wurde auch im Wäschegeschäft „Schiesser“ auf der Limbecker Straße. Auch hier können „falsche“ Geschenke ausnahmsweise länger als normal üblich zurückgegeben werden. „Ware, die im Dezember gekauft wurde, kann bis Mitte Januar umgetauscht werden“, erklärte hierzu Geschäftsführerin Marion Kind.