Essen. Das Weihnachtsgeschäft ist dieses Jahr gut gelaufen, sagt der Einzelhandelsverband. Umso mehr sorgt er sich um die Zukunft. Das neue Ladenschlussgesetz gefährde die Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen.
Die Geschäfte erwarten heute noch einmal einen letzten Ansturm vor dem Weihnachtsfest. Das letzte Adventswochenende ist traditionell das der SOS-Geschenke-Käufer.
Die Bilanz der Essener Händler steht aber ohnehin schon fest: „Es ist dieses Jahr gut gelaufen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Ruhr, Marc André Heistermann, der WAZ. Das bestätigten auch das Center-Management vom Einkaufszentrum Limbecker Platz und der Kaufhof (siehe Text unten).
Nur noch ein offener Adventssonntag
Umso mehr sorgt sich der Einzelhandelsverband schon jetzt um das Weihnachtsgeschäft in der Zukunft. Der Grund: Die Landesregierung will den Ladenschluss neu regeln. So soll die Zahl der verkaufsoffenen Sonn- und Feiertage im Jahr auf maximal 13 pro Kommune begrenzt werden. Nur noch ein verkaufsoffener Sonntag darf dann im Advent stattfinden. Das neue Gesetz soll voraussichtlich im Frühsommer in Kraft treten, aber erst 2014 voll wirksam werden.
Aus Sicht von Heistermann haben die Pläne der Landesregierung vor allem negative Auswirkungen auf die Stadtteile: „Der Handel in den Stadtteilen kann nicht mithalten, wenn auch die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet haben. Sie müssen sich dann um die Kunden kloppen.“ Der verkaufsoffene Sonntag, wie morgen in Rüttenscheid, hätte dann keine Zukunft mehr.
Entwicklungschancen sollten verbessert werden
Der Einzelhandelsverband macht deshalb derzeit gegen die geplante Adventsregelung mobil. Heistermann hat die Fraktionsspitzen der Parteien angeschrieben, auch den Oberbürgermeister. „Vielen ist offenbar noch gar nicht bewusst, welche Folgen das haben wird“, meint er.
Einen, wenn auch nicht überraschenden, Mitstreiter weiß Heistermann bereits auf seiner Seite: die FDP. „Diese Regelung würde dem Weihnachtsgeschäft der Einzelhändler in den Stadtteilen erheblich schaden und Weihnachtsmärkte vor Ort gefährden“, erklärte Ralf Witzel, der Essener Landtagsabgeordnete der FDP.
Für die meisten Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen sei es wichtig, damit einen eigenen verkaufsoffenen Adventssonntag zu verbinden, forderte Witzel und mahnt: „Die Entwicklungschancen unserer Stadtteile sollten verbessert und nicht verschlechtert werden.“
2013 schöpft die Stadt jedoch noch einmal aus dem Vollen. Nächstes Jahr werden die Läden an 22 Sonntagen öffnen. Auch die Stadtteile behalten noch ihren eigenen verkaufsoffenen Adventssonntag - vielleicht das letzte Mal.