Trotz strömenden Regens zog es viele Einkäufer am vierten Advent nach Rüttenscheid, um im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags letzte Geschenke einzukaufen und sich mit Lebensmitteln für die kommenden Festtage einzudecken. Tütenweise schleppten die Kunden Fleisch und Fisch, Obst und Gemüse, Brot und Süßigkeiten aus den Läden und konnten, so bepackt, ihre Schirme kaum halten. Teils ging es auf der Rü nur noch im Schneckentempo voran. Nass wurden fast alle, aber der Stimmung tat das offenbar keinen Abbruch. Gleiches galt auch für die Schlangen an den Supermarktkassen. Während die Modegeschäfte, die sonst gern die Gelegenheit nutzen, die neuesten Trends vorzustellen, dieses Mal nicht ganz so gut besucht waren, konnten sich die klassischen Last-Minute-Geschenk-Anlaufstellen wie Buchhandlungen, Parfümerien und Schmuckläden sicher nicht beklagen. Befreit vom Geschenkestress entspannten sich viele Besucher bei Glühwein und deftigem Essen im warmen Gastrozelt auf dem Wintermarkt.
Für Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, die den verkaufsoffenen Sonntag organisiert, war der gute Besuch „eindeutig eine Abstimmung mit den Füßen“ gegen die politische Entscheidung, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage drastisch zu reduzieren. „Wer nicht will, muss ja nicht mitmachen, wie ein großer Lebensmittelmarkt, der bestimmt jetzt vor Weihnachten gute Umsätze gemacht hätte. Es gibt weder den Zwang einzukaufen, noch den, das Geschäft zu öffnen“, so Krane. An Heiligabend wären die Leute sicher eher in die City gegangen, vermutet Krane. „So haben sie hier in Rüttenscheid eingekauft und die Kaufleute vor Ort gestärkt.“ Die Nahversorgung zu erhalten, sei doch erklärtes Ziel der Politik.