Essen. . Fünf Köche, darunter der Essener Zwei-Sterne-Koch Berthold Bühler, laden Ende November in den Erich-Brost-Pavillon auf Zollverein. Dort veranstaltet der Charity-Verein „Club Kohlenwäsche“ den „Sterne tun Gutes“-Abend. Am Tisch Platz nehmen darf nur, wer vorab großzügig für soziale Projekte im Essener Norden spendet.

Als Vorspeise gibt es Cannelloni mit Safran-Tapioka, Geschabtes vom Simmentaler Rinderfilet oder Treviso-Schnitten mit Schinken und Trüffeln. Zum Hauptmenü werden dann Gänseleber, Zander oder Hirschkalbsrücken gereicht.

Da kann einem schon mal das Wasser im Mund zusammen laufen. Zumal diese Speisen von fünf Meisterköchen zubereitet werden, unter anderem von Zwei-Sterne-Koch Berthold Bühler, der im Restaurant „Residence“ in Kettwig kocht. Die Feinschmecker und Freunde guten Essens dürften von dem neuen Sozialprojekt des „Club Kohlenwäsche“ am 25. November begeistert sein.

Geld für Material und Ausflüge

Das verbindet unter dem Motto „Sterne tun Gutes“ einen Abend voller Genuss mit einer Spendenaktion gegen Kinderarmut im Essener Norden. „Dieser Stadtteil ist sozial sicherlich am stärksten benachteiligt“, sagt Thomas Rüth, der für die Arbeiterwohlfahrt (Awo) das Jugendhilfenetzwerk Nord leitet. Deshalb arbeite man dort besonders intensiv, „doch aufgrund der hohen Personalkosten fehlt es oft am Material“, so Rüth. Dem soll mit der Aktion Abhilfe geschaffen werden.

„Wir hoffen, dass einige tausend Euro an dem Abend zusammen kommen“, erklärt Mit-Organisator Markus Lehrmann. Die Hälfte der 200 Plätze im Erich-Brost-Pavillon auf Zeche Zollverein ist bereits verkauft – für 79 Euro das Stück, plus einer Spende von mindestens 120 Euro an die Awo, die damit zwei Projekte unterstützen will.

Raus aus der Stadt - rein in die Natur

Zum einen handelt sich dabei um das „Waldläufer“-Projekt, zum anderen um die „Hopskids“. „Dabei lernen bewegungsgestörte Kinder im Grundschulalter, wie sie sich ohne Druck bewegen“, erklärt Rüth. Mit den „Waldläufern“ ziehen die Sozialpädagogen regelmäßig raus aus der Stadt und rein in die Natur. „Ausflüge wie zuletzt zum Edersee in Hessen sind nur mit Unterstützung von Sponsoren möglich“, erklärt der Sozialarbeiter. Dass diese Hilfe ausgerechnet von Markus Lehrmann und den Kohlewäschern kommt, ist glücklicher Zufall.

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„Wir haben Herrn Rüth kennengelernt und er hat uns von seinen Projekten begeistert“, erzählt Lehrmann. Also schrieb man zahlreiche Starköche an und erhielt letztlich fünf prominente Zusagen und weitere Unterstützer aus der Essener Wirtschaft. Dass es dabei nicht bleibt, hofft nun Thomas Rüth: „Die Jugend braucht unsere Solidarität, denn Kinderarmut ist ein zunehmendes Problem.“ Eines, von dem im Norden bis zu 65 Prozent aller Kinder betroffen sind – dass das nicht jedem schmeckt, ist ein gutes Zeichen.