Essen. . Essen auf der Gourmet-Meile: 25 Gastronomen bitten zu Tisch. Ihr Wunsch: „Bitte kein Regen. Und vielleicht am Abend Temperaturen über zehn Grad.“

Keine Angst, es wird sie wieder geben die Spinatbällchen mit würziger Kräuterbutter und Parmesankäse. „Sie sind einer unserer Dauerbrenner auf der Essener Gourmet-Meile und unverzichtbar“, sagt Rainer Bierwirth. Fünf Tage bevor 25 Essener Gastronomen zu Tisch bitten, hat der Vorsitzende von Essen Geniessen e.V. nur einen Wunsch: „Bitte kein Regen. Und vielleicht am Abend Temperaturen über zehn Grad.“

Aber sonst steht der 14. Auflage von „Essen….verwöhnt“ nichts im Weg. Die Messer sind geschärft, die Zutaten eingekauft, die Menuepläne stehen. Es ist ein großer Aufwand, den die Restaurants vom 20. bis zum 24. Juni betreiben müssen. Denn es wird, wie immer, vor Ort auf engem Raum frisch gekocht. Mikrowellen sind absolutes Tabu, Fritteusen in Ausnahmefällen für einzelne Speisen erlaubt. Schließlich werden keine Pommes sondern Ziegenkäse mit Mango und Chili, gebratene Garnelen in Bärlauchpesto oder Blutwurst mit marinierten Balsamicolinsen serviert.

Probierportionen der Spitzenküche

Neben den 25 Gastronomiezelten, diversen Getränkeständen, an denen Champagner, Cocktails, Cappuccino, feine Obstler oder Bier genossen werden können, wird eine 50 Quadratmeter große Almhütte mit Biergarten am Kardinal-Hengsbach-Platz aufgebaut. „Die Privatbrauerei Stauder arbeitet erstmals mit Erdinger zusammen, so entstand die Idee dazu“, erläutert Rainer Bierwirth.

Bierdeckel damals und heute

Dr. Thomas Stauder, hier mit den zur Kulturhauptstadt 2010 entworfenen Bierdeckeln. Foto: Klaus Micke
Dr. Thomas Stauder, hier mit den zur Kulturhauptstadt 2010 entworfenen Bierdeckeln. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr.  Foto: Klaus Micke
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr.  Foto: Klaus Micke
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr.  Foto: Klaus Micke
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr.  Foto: Klaus Micke
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr.  Foto: Klaus Micke
Die Spezialdeckel zum Kulturhauptstadtjahr. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Werbewirksam wurden auch die Träger bedruckt. Foto: Klaus Micke
Werbewirksam wurden auch die Träger bedruckt. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Der klassische Bierdeckel, den jeder kennt: In jedem zweiten Essener Lokal wird Stauder ausgeschenkt. Foto: Klaus Micke
Der klassische Bierdeckel, den jeder kennt: In jedem zweiten Essener Lokal wird Stauder ausgeschenkt. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
So warb das Essener Unternehmen in den 60ern für seine Braukunst. Foto: Klaus Micke
So warb das Essener Unternehmen in den 60ern für seine Braukunst. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Der Jubiläums-Bierdeckel. Foto: Klaus Micke
Der Jubiläums-Bierdeckel. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Etwas angestaubt kommt dieses Exemplar daher. Foto: Klaus Micke
Etwas angestaubt kommt dieses Exemplar daher. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
Stauder-Bierdeckel damals und heute. Foto: Klaus Micke
Stauder-Bierdeckel damals und heute. Foto: Klaus Micke © WAZ FotoPool
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Der Weinlieferant, der sich zu Recht als Initiator der Gourmet-Meile versteht, hält sein Konzept – Probierportionen der Spitzenküche zum entsprechend kleinen Preis – nach wie vor für unübertroffen. Besucherzahlen und Gewinnmargen kann oder will er nicht nennen, aber dass die versammelten Essener Gastronomen einen Benefit aus der Veranstaltung ziehen, liegt auf der Hand. Nicht umsonst kommen sie Jahr für Jahr aufs Neue in die City. „Mehr als 28 neue Anfragen von Restaurants liegen mir vor, aber ich will die Anzahl nicht vergrößern“, so Bierwirth.

Preise sind stabil geblieben

Das Innenstadt-Event, das laut Bierwirth Gäste aus ganz NRW anzieht, soll überschaubar bleiben. Wie die Preise: Sie sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Mahlzeiten, ob Vorspeise, Dessert oder Hauptgang, kosten bis zu zehn Euro.

Bis auf die Gourmet-Gerichte, mit denen sich zehn der 25 Köche profilieren: Für lackierte Entenbrust, Tournedo vom Weideochsen oder Flusskrebse mit Kaviar muss man etwas tiefer ins Portmonee greifen. „Wir wollen ja den Besuchern zeigen, das exzellente Küche nicht übertrieben teuer sein muss, ihnen aber gleichzeitig die Hemmschwelle nehmen, diese Restaurants auch nach der Meile zu besuchen“, so Bierwirth.

Das Schlemmen unter freiem Himmel wird auch diesmal musikalisch begleitet. „Aber nicht so prominent und dominant wie letztes Jahr, als die Bläck Fööss aufgetreten sind.“ Blues, Reggae, Soul und Rock’n Roll dienen mehr der Untermalung. „Das Beste soll auf den Teller und in den Magen, nicht in die Ohren.“ Es sei denn, es gelänge den Musikern, Sternekoch Nelson Müller aus der Schote ans Mikrofon zu kriegen. „Das wäre natürlich eine Riesengaudi.“

Die Leihkosten fürs Besteck werden wieder für einen guten Zweck gespendet: In diesem Jahr wird die Essener Tafel davon profitieren.