Essen-Kettwig. Wer gern selbst am Herd steht, mag Kochbücher. Die sind jedoch mittlerweile in unübersichtlicher Anzahl auf dem Markt. Und jetzt ist auch noch ein Weiteres dazugekommen. Doch das, was Rudolf Schaber (57) und Wolfgang Siewert (56) druckfrisch in den Handel gebracht haben, hat einige Alleinstellungsmerkmale - und es ist äußerst lesenswert. Nachkochen unbedingt empfohlen.

Viel Herzblut, wenig Zeit

Rudolf Schaber leitet eine Werbeagentur mit Sitz im Teelbruch - Wolfgang Siewert ist Fotograf und Inhaber eines Fotostudios. Befreundet sind sie schon lang, und ebenso lang stehen sie in ihrer Freizeit gemeinsam am Herd. „Unsere Frauen kochen nicht so gern“, sagt Wolfgang Siewert. „Moni hat einmal Kassler mit Sauerkraut und Kartoffeln gemacht...“

Also kochen die Männer. Mit viel Herzblut, aber meist nur wenig Zeit. Die Idee zum Buch ist auf einer der zahlreichen Reisen entstanden. Das Fotoshooting in Toronto war stressig, kaum Luft für die Mittagspause. Der Wirt empfahl Lammlachse mit Spaghetti. Schnell gemacht und extrem lecker. Auch dieses Rezept ist im Kochbuch zu finden. Peter Schaber: „Die Rezepte sind multikulti. Aus aller Herren Länder. Aber für jeden nachzukochen - und uns schmecken sie alle.“

Zweieinhalb Jahre haben sie an ihrem Erstling gearbeitet. Wenn ein weiteres Buch folgen sollte, wird es sich definitiv wieder mit dem Thema Kochen beschäftigen. „Vielleicht nicht die kurze Küche, sondern eher Schmorgerichte“ überlegt Wolfgang Siewert laut...

Dass aus ihrer ganz persönlichen Rezeptsammlung ein Buch wurde, lag auch an den Freunden. „Es war eigentlich nur als privates Geschenk gedacht. Aber dann wurden wir gefragt, wo man das bekommen kann. Es sei so schön...“

Schön ist es - und praktisch. Auf der jeweils linken Seite ein Foto der Zutaten, auf der rechten Seite das Rezept und immer ein sachdienlicher Tipp dazu.

Und die eigenen Favoriten der Hobby-Köche und Buchautoren? „Ganz klar das Rührei mit Ingwer, Frühlingszwiebeln und Chili. Davon sind alle begeistert, die es einmal gemacht und gegessen haben“, sagt Rudolf Schaber. Für Wolfgang Siewert ist es eindeutig der Kaiserschmarrn. Zu Letzterem empfehlen die kundigen Herren „ein Gläschen kalten, edelsüßen Wein“.

Easy - so soll es sein, wenn man ihre Rezepte nachkocht. „Wir haben auch keine Zaubermaschinen in unseren Küchen und nehmen die Fonds auch aus dem Glas und machen sie nicht selbst“, sagt Rudolf Schaber.

Mein persönlicher Favorit sind übrigens die Tagliatelle mit Mohn und Mandeln. Nachgekocht und für gut befunden.