Essen. . Das Projekt „Ökoprofit Essen“ zeichnet seit zehn Jahren Unternehmen dafür aus, dass sie besonders umweltbewusst ihre Arbeit verrichten. 81 Betriebe in Essen haben die Auszeichnung bereits erhalten. Ein Zeichen dafür, dass die Stadt umweltfreundlicher werden möchte.
Es war ein Abend der lobenden Worte und der positiven Zahlen im Haus des Kita-Zweckverbands an der Gildehofstraße. Das Projekt „Ökoprofit Essen“ zeichnete die Teilnehmer des Jahrgangs 2011/2012 aus. In der siebten Auflage der Aktion stellten sich zehn Unternehmen, Organisationen, Verbände und Schulen erstmals der Herausforderung, ihre täglichen Arbeiten umweltbewusster zu verrichten, Mitarbeiter zu schulen und ökologische Investitionen durchzuführen. Als Belohnung gab es nun das Siegel „Ökoprofit-Betrieb“. Drei weitere Firmen erneuerten ihr Zertifikat mit einer zweiten Teilnahme. Seit Beginn des Projekts vor zehn Jahren haben sich damit nun 81 Essener Betriebe als Umwelt-Unternehmen auszeichnen lassen.
Der nun gefeierte Jahrgang erarbeitete in den vergangenen Monaten insgesamt 150 Umweltmaßnahmen. „Messbare Ergebnisse lieferten 72 dieser Projekte“, erklärte Unternehmensberater Johannes Auge, der die Zahlen vorstellte. Nicht messbar seien vor allem die zahlreichen Workshops, die die Mitarbeiter für die Aktion und mehr Umweltbewusstsein sensibilisieren sollen. Berücksichtigt wurden Maßnahmen wie der Austausch von Halogenlampen gegen LEDs bei der bischöflichen Aktion Adveniat oder die Nutzung von Regenwasser im Produktionsprozess der Chemiefirma „cph“.
Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit können zusammenhängen
Im Vergleich zur Vorgängerrunde 2010 sanken die Ergebnisse, damals kamen die 70 Maßnahmen auf Einsparungen von 765.000 Euro. Dennoch konnten die beteiligten Unternehmen des 2012er-Jahrgangs mit dem Ergebnis zufrieden sein: Gut 2760 Tonnen CO2 wurden der Umwelt erspart, über 480.000 Euro an Kosten eingespart. „Ökoprofit zeigt, das Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit zusammenhängen können“, lobte Bürgermeister Franz-Josef Britz. Etwa die Hälfte, genauer 47 Prozent aller Projekte kamen ohne Investitionen aus. Wurde doch Geld ausgegeben, wie die 550.000 Euro für eine Biogas-Anlage in Überruhr durch Gewobau, sind diese Kosten durch sinkende Energieausgaben meist nach wenigen Jahren refinanziert.
Die genannten Zahlen selbst seien jedoch gar nicht der größte Faktor von „Ökoprofit“, meinte Projektleiterin Annette Timm vom ausrichtenden Umweltamt der Stadt Essen. „Der Multiplikator zählt, es haben nicht nur 13 Betriebe, sondern auch über 5500 Mitarbeiter etwas von der Aktion mitgenommen.“ Jeder dieser Mitarbeiter, Schüler und Kindergarten-Kinder nehme durch die Aktion etwas mit nach Hause.
Mit dem Blick in die Zukunft wünschte sich Timm deshalb: „Jedes Unternehme, jede Sparte kann und sollte sich beteiligen. Nur so können wir die Zukunft mitgestalten.“ Im nächsten Jahr soll deshalb die achte Auflage des Projekts gestartet werden. Weitere Informationen beim Umweltamt: 88 59211.
Teilnehmer 2011/2012
Im Vergleich zur vorherigen Auflage konnte die Zahl der Teilnehmer leicht um ein Unternehmen gesteigert werden. Neu auszeichnen ließen sich das Bildungswerk KAB, die bischöfliche Aktion Adveniat, das Chemieunternehmen cph, die beiden Häuser der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen an der Rheinischen Straße und im Drostenbusch, die Gesamtschule Bockmühle, Firma Vanguard aus Bergeborbeck, die Spedition Witra, die Druckerei Woeste und der KiTa Zweckverband mit seinen 272 Tageseinrichtungen. Rezertifiziert wurde der Metallverarbeiter Flowserve, die Wohnungsgenossenschaft Gewobau und das Pharmahandelsunternehmen Noweda.