Essen. Umstrittene Pläne für Heidhausen von der Politik genehmigt.
In einer Sondersitzung hat der Planungsausschuss am Nachmittag den Weg frei gemacht für die Bebauungsplanung „Grüne Harfe“ in Heidhausen. Damit ist ein Schlusspunkt gesetzt unter „zwei Jahre harte Arbeit“, bilanziert der Ausschussvorsitzende Thomas Rother (SPD).
Die Sondersitzung hatte sich der Ausschuss im Juni selbst eingebrockt mit dem Beschluss, in den Sommerferien eine zweite Bürgeranhörung zum Bebauungsplanverfahren durchzuführen. Die hatte am 19, Juni stattgefunden. Das Ergebnis ist die Variante „1A+“, in der die Verwaltung den Anteil an zusammenhängenden Grünflächen auf die vorgegebenen 40 Prozent erhöht hat (wir berichteten). Diese Variante bildet nun die Grundlage für das weitere Verfahren.
Brückstraße soll entlastet werden
Die politischen Reaktionen spiegelten vor allem Erleichterung. Das Wort „endlich“ tauchte in fast allen Wortmeldungen auf. „Dass jetzt gebaut werden kann, tut Werden gut“, sagte Uwe Kutzner (CDU). „Werden ist damit auf einem sehr guten Weg“, sekundierte Christoph Kerscht (Grüne). SPD und Linke erinnerten an die Zusage, parallel zur Bauplanung auch ein Verkehrskonzept zu entwickeln und umzusetzen.
In dem ebenfalls umstrittenen Gutachten wird vorgeschlagen, den Verkehr in beiden Richtungen durch die Abteistraße zu führen und damit die Brückstraße zu entlasten. Das vom Ausschuss nach lauten Bürgerprotesten eingeforderte Gutachten über die Feinstaubbelastung in der Werdener Altstadt solle zum nächsten Schritt in der Planung vorliegen, nämlich zum Offenlegungsbeschluss. Wolfgang Freye (Linke) erinnerte an den Ratsbeschluss zur Grünen Harfe, nach dem bis Ende des Jahres die ersten Maßnahmen eines Verkehrskonzeptes umgesetzt werden sollten.
Lob für die Verwaltung
Ausdrückliches Lob erntete die Verwaltung für ihre Flexibilität sowohl im Moderationsprozess zwischen Bürgern und Bauwilligen als auch bei der Umsetzung der Bürgerreaktionen aus der zweiten Anhörung. Uwe Kutzner sprach von einem „einzigartigen Verfahren“ mit Vorbildcharakter. Thomas Rother wünschte sich allerdings, dass folgende Verfahren „nicht ganz so lange dauern“.
Wasser in den Freudenkelch schüttete Karlgeorg Krüger (EBB). Mit oder ohne Verkehrskonzept „wird sich in Werden grundsätzlich nichts ändern“. 75 Prozent des Verkehrs seien Fahrten innerhalb des Ortes. Nur ein Viertel des Aufkommens stamme aus dem Durchgangsverkehr.