Essen. . Das Moderationsverfahren über die Bebauung der Freifläche in Heidhausen ist beendet, der Weg für einen Konsens ist frei. Thyssen-Krupp darf an der Grünen Harfe bauen, wenn die Stadt die Verkehrssituation verbessert. Nun liegt es am Rat der Stadt.
Es stand noch einmal Spitz auf Knopf. Am Ende einigten sich die Streitparteien am runden Tisch auf einen Zeitplan und auf eine Kompromissformel, die da lautet: Thyssen-Krupp darf an der Grüne Harfe in Heidhausen bauen, wenn die Stadt die Verkehrssituation im belasteten Werdener Ortskern nachhaltig verbessert. Von dieser Bedingung rückte die Bürgerinitiative keinen Jota weit ab. Sie besteht vielmehr darauf, dass beide Verfahren zeitgleich weiterverfolgt werden. Sollte es in der Verkehrsfrage nicht vorangehen, müsse dies auch für das Bebauungsplanverfahren gelten. Es bleibt nun den Formulierungskünsten von Planungsdezernent Hans-Jürgen Best überlassen, dies in einen Textentwurf für einen Antrag zu gießen, über den der Rat der Stadt noch vor der Sommerpause befinden soll.
Bebauungsvorhaben diskutiert
Nach sechs Runden, ungezählten Stunden und diversen Experten-Anhörungen ist das Moderationsverfahren zur Bebauung einer Freifläche unweit der Heidhauser Straße am Donnerstagabend zu Ende gegangen. „Erfolgreich“, wie Moderator Michael Happe gestern per Pressemitteilung resümierte. Am runden Tisch sprach Ratsherr Christoph Kerscht von den Grünen gar von einem „historischen Augenblick“. Eine gewagte Formulierung. Doch nie zuvor, so Kerscht, habe Werden so nahe vor der Lösung seiner Verkehrsprobleme gestanden. Widersprechen mochte ihm da niemand.
Für Moderator Michael Happe war die Verkehrsfrage der Schlüssel, mit dem er die Tür zu einem Kompromiss öffnete. Der Initiative erlaubte es, von einer Verweigerungshaltung abzurücken. Dass Frank Roeser vom Essener Bürgerbündnis von einem abgekarteten Spiel zwischen Moderator und Verwaltung sprach, quittierten auch Vertreter der Bürgerinitiative mit Kopfschütteln. Ihre Forderung, Thyssen-Krupp möge sich verbindlich festlegen, was die der Zahl der Wohneinheiten und der Geschosshöhen angehe, lief allerdings ins Leere. Diese Fragen werden erst im Bebauungsplanverfahren geklärt.
Konflikte entschärfen
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Für den Bauherrn und Grundstückseigentümer machte Johannes P. Bergmann keinen Hehl daraus, dass er eine Verquickung des B-Planverfahrens mit der Verkehrsfrage gar für unzulässig hält. Juristisch mögen es zwei Paar Schuhe sein, politisch sind sie es nicht.
Hat sich der Aufwand also gelohnt? Der Politik und dem Oberbürgermeister hat das Moderationsverfahren den Weg eröffnet, einen Konflikt mit Thyssen-Krupp zu entschärfen. An die Adresse der Bürgerinitiative formulierte Grünen-Ratsherr Kerscht: Es gebe andere Brennpunkte in der Stadt. Solche, die weniger Aufwand und Aufmerksamkeit erfahren als die Grüne Harfe.