Essen. . Der letzte Winter sorgte für Chaos: Tagelang fuhren Straßenbahnen nicht und Mülltonnen wurden über Wochen nicht geleert. Damit sich das nicht wiederholt, hat der EBE Streusalz eingelagert und Spezialausrüstung besorgt. Auch die Evag hat vorgesorgt.
Nach den eisglatten Erfahrungen des vergangenen Winters wollen sich die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) für kommende Schneefälle besser gerüstet zeigen. Sobald der Aufsichtsrat grünes Licht gibt, wird die EBE deshalb an der Pferdebahnstraße eine Halle mieten und dort 4000 Tonnen Streusalz einlagern. Mit der Streusalzreserve auf dem Betriebshof könnte der Winterdienst dann auf rund 6000 Tonnen Streugut zurückgreifen. Damit soll es aber nicht getan sein.
Für die heutige Ratssitzung wird die Verwaltung der Politik eine Reihe an Verbesserungsvorschlägen vorlegen. Hintergrund: Nach massiver Kritik hat die Politik Verwaltung und EBE in die Pflicht genommen. Dass über Tage Straßenbahnen nicht fahren und Mülltonnen über Wochen nicht geleert werden, soll sich nicht wiederholen.
Spezialschuhe und Schleuderketten für den Wintereinsatz
Wie das? Die Müllwerker sollen Spikes tragen, damit sie Mülltonnen leichter zu den Fahrzeugen ziehen können. Rund 200 Paar dieser Spezialschuhe werden benötigt. Auch die Müllwagen sollen auf steilen Straßen nicht mehr so schnell ins Rutschen kommen. Bis zu 15 der insgesamt 70 Fahrzeuge sollen deshalb mit so genannten Schleuderketten ausgerüstet werden. Sollten die Müllwagen trotzdem nicht mehr durchkommen, will die Stadt Müllsammelstellen einrichten, in Frage dafür kämen neben den Recyclinghöfen die stadtweit 23 Marktplätze.
Schneemassen soll der Winterdienst in Zukunft nicht mehr einfach an den Straßenrand schieben, sondern abfahren und auf öffentlichen Rasenflächen abkippen.
Eingeschneites Essen
Im Schienennetz hat die Evag 100 „kritische Stellen“ lokalisiert, die geräumt werden müssten, um zu verhindern, dass der Straßenbahnverkehr zusammenbricht. Kosten pro Räumeinsatz: 100 000 Euro. Zwölf Straßenbahnen sollen künftig dafür sorgen, dass die Schienen befahrbar bleiben - doppelt so viele wie bislang, heißt es. Die Zahl scheint willkürlich gegriffen. Geeignet für den Schneeeinsatz sei jede Bahn, heißt es bei der Evag.