Essen. .

Eine Koordinierungsstelle der Stadt soll neue Winterdienst-Standards erarbeiten. Das ist eine Bilanz eines Krisengipfels wegen der Winter-Probleme in Essen. Kurzfristige Abhilfe ist in Sicht: 7000 Tonnen Streusalz sind unterwegs in die Stadt.

Als Reaktion auf den Rekord-Schneefall zu Weihnachten und die folgende massive Kritik am Winterdienst will die Stadt eine Koordinierungsstelle einrichten. Kurzfristig soll sie die Kommunikation zwischen den Beteiligten am Winterdienst verbessern und dafür sorgen, dass die Stadt bei neuen extremen Schneefällen schneller wieder geräumt wird. Die mittelfristige Aufgabe wurde nach der Sitzung so definiert: „Neue Standards für den Winterdienst, Überarbeitung der Streupläne und des Personal- und Ressourceneinsatzes“. Aller Voraussicht nach wird das mehr Geld kosten. Weiteres Ziel: Möglichst allzeit freie Fahrt für Feuerwehr, Polizei und die Evag.

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Keine Schuldzuweisungen, keine Denkverbote! Unter diese Überschrift hatte Oberbürgermeister Reinhard Paß zum Krisen-Gipfel in Sachen Winterdienst geladen. Am runden Tisch saßen Vertreter des Dezernats Umwelt und Bauen, des Stadtamtes für Verkehrstechnik, der Immobilienwirtschaft, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, der Polizei, der Essener Entsorgungsbetriebe EBE, der Evag und des Büros des Oberbürgermeisters.

„Verbesserung der Situation für den öffentlichen Personennahverkehr“

Ganz oben auf der Tagesordnung stand die „Verbesserung der Situation für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr und den öffentlichen Personennahverkehr“. Hintergrund: Polizei wie Feuerwehr hatten massive Kritik geübt am Straßenzustand rund um die Polizei- und Feuerwachen. „Es kann nicht sein, dass Menschen auf Hilfe warten müssen, weil unsere Fahrzeuge nicht vom Hof kommen“, hieß es dazu.

Die Evag hatte schon letzte Woche eingeräumt, auf den Schneefall nicht ausreichend vorbereitet gewesen zu sein; allerdings habe auch der Winterdienst dazu beigetragen, dass Straßenbahnen auf einigen Linien fast eine Woche lang den Betrieb einstellen mussten. „Wir müssen nach solchen Ereignissen schneller wieder in den Normalbetrieb zurück finden“, hatte Evag-Sprecher Nils Hoffmann als Ziel ausgegeben.

7000 Tonnen Streusalz

Die Kommission soll dem Rat nun ein Maßnahmenbündel zur Entscheidung vorlegen. Zu den Vorschlägen, die bereits auf dem Tisch liegen, gehört die Einbindung von Garten- und Landschaftsbaubetrieben in den städtischen Winterdienst. Außerdem im Gespräch sind neue Fahrzeuge und Salzsilos für die Entsorgungsbetriebe.

Eine kurzfristige Abhilfe ist übrigens schon in Sicht: Nach Wochen des Salzmangels sind jetzt 7000 Tonnen Streusalz auf dem Weg nach Essen.

Mit der Einrichtung der Koordinierungsstelle haben die Beteiligten einen Vorschlag der CDU aufgegriffen. Ratsfrau Jutta Eckenbach, auch Mitglied im Aufsichtsrat der Entsorgungsbetriebe, zeigte sich dennoch gestern nur teilweise zufrieden. „Mir war in der Mitteilung des OB zu wenig von den Bürgern, von den Problemen älterer Menschen und von den Schwierigkeiten der Wirtschaft und des Handels die Rede.“ Die Geschäfte gerade in den Stadtteilzentren, die es ohnehin schwer hätten, seien über viele Tage kaum erreichbar gewesen. Auch fehle ein „klarer Zeitrahmen“, ab wann der Winterdienst besser werde.