Essen. . Die Stadt Essen hat beim Winterdienst Defizite eingeräumt. Ihr Bericht an den Rat erschöpft sich aber in Absichtserklärungen: Es soll besser werden. Allerdings könnten sich auch die Gebühren erhöhen.
Als Eis und Schnee an Weihnachten das öffentliche Leben in der Stadt nahezu lahm legten und der Winterdienst vor der weißen Pracht kapitulierte, machten die zuständigen Stellen dafür höhere Gewalt verantwortlich. Das galt allen voran für die Entsorgungsbetriebe (EBE). Frei nach dem Motto: Hier stehe ich ohne Salz und kann nicht anders. Im Zwischenbericht zum Winterdienst, den die Verwaltung in der kommenden Woche dem Rat der Stadt vorlegen will, klingen andere Töne durch, wenn auch nur ganz leise. Zwar liest sich auch dieses Papier in weiten Teilen wie eine Bestandsaufnahme, die allein der Rechtfertigung dient, aber immerhin spricht die Verwaltung aus, dass es beim Winterdienst - wie nicht zu übersehen Defizite gegeben hat. Dafür sprächen schon die vielen Beschwerden von Bürgern.
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Vorsichtig gelobt die Stadt nun Besserung. Dafür soll ein „Führungsstab Winterdienst“ sorgen, der - wie treffend - in der Leitstelle der Feuerwehr Stellung bezieht, wenn es draußen brennt - Pardon - mächtig schneit. Der Rest erschöpft sich in Absichtserklärungen. Viel ist von „Konzepten“ die Rede und von „Maßnahmen“, die auszuarbeiten seien, damit wenigstens die Straßenbahnen fahren. Wie sehr es bereits im Detail hakt beim Winterdienst, veranschaulicht ein Detail: Kritische Stellen an Straßen sollen in Karten verzeichnet werden. Es verwundert, dass solche Karten nicht längst vorliegen.
Unter den gegebenen Voraussetzungen will die EBE jedenfalls nicht garantieren, dass die Straßen immer befahrbar bleiben, sollte der Winter noch einmal so heftig über die Stadt kommen. Es sein denn, der Winterdienst bekomme Verstärkung an Personal und Material, und die Politik sorgt dafür, dass die Bürger höhere Gebühren akzeptieren. Denn zu einer Erhöhung dürfte es kommen, wenn die Stadt, wie angekündigt, die Streupläne überarbeitet, dies wohl gemerkt für die Wintersaison 2011/2012. Übrigens: Donnerstagmorgen hat es im Süden der Stadt wieder geschneit...