Essen-Frintrop. Der „Garpunkt“ im Essener Westen wurde mit zwei Kochlöffeln im „Schlemmeratlas“ bewertet. Dass der Tester dort war, hat der Chef nicht gemerkt.
Matthias Garg platziert die Pflänzchen auf der Vorspeise mit einer Pinzette und der Präzision eines Chirurgen. Für das Anrichten nimmt er sich Zeit. Das gilt auch für die Kreation neuer Gerichte: „Alle zwei Monate erneuere ich die Speisekarte“, so der Koch und Inhaber des Frintroper Lokals „Garpunkt“. Er möchte die Spannung aufrechterhalten – sowohl für sich selbst als auch für die Gäste.
Für seinen Ideenreichtum wurde der Essener im Restaurant-Portal „Schlemmeratlas“ nun mit zwei Kochlöffeln ausgezeichnet. In dem „gemütlichen Restaurant mit Kneipencharakter im Essener Westen“ bekomme man demnach „bunte, kreative und häufig vegetarische“ Speisen serviert.
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Wesentliche Kriterien für die Bewertung eines Restaurants im „Schlemmeratlas“ sind laut Jörg Lau, Pressesprecher der für das Portal verantwortlichen Verlagsgesellschaft Busche, die Qualität der Speisen, der Service, die Weinkarte und das Ambiente. Mit seinen zwei von fünf Kochlöffeln erhält Garg das Urteil: „Gute bis sehr gute Qualität bei vielfältiger Zubereitung der Grundprodukte“.
Essener Koch wechselt alle zwei Monate die Speisekarte
Die Inspiration für seine wechselnden Speisekarten sammelt der Küchenchef vielerorts. In seinen 20 Jahren als Koch hat er einige Stationen durchlaufen, von der Lehre in der gehobenen Gastronomie bis zur Fußballkneipe: Er arbeitete schon im damaligen „Raum Eins“ in Rüttenscheid, im Jagdhaus Schellenberg sowie in der „Tofino Burgerbude“ im Essener Südviertel.
Auch als Gast probiert der 37-Jährige gern Lokale aus und schaut sich den ein oder anderen Kniff ab. Ganz nach dem Motto: „Jeder Koch klaut von anderen mit den Augen.“
Im Essener „Garpunkt“: Französische „Cross-Over“ Küche
Dass er diesen Beruf ergreifen wollte, habe Garg früh gewusst. „Ich habe schon mit sechs oder sieben Jahren zu Nachbarn gesagt, dass ich Koch werde“, so der Inhaber. Mit dem „Garpunkt“ hat er nach über 17 Jahren Berufserfahrung dann den Schritt zum eigenen Lokal gewagt. In Frintrop an der Im Wulve 1 übernahm er die Räumlichkeiten des „Gojko“, das zuvor ein Steakhouse war. Die Stammgäste des Vorgängers konnte er laut eigener Aussage nicht halten.
Garg entschied sich stattdessen, an die Küche von vor 70 Jahren anzuknüpfen. Das urige Lokal mit dunklen, deckenhohen Balken und hellen Akzenten unterstreicht sein Ansinnen. „Man braucht einen langen Atem, wenn man als Restaurant mit gehobener Küche ein Steakhouse ablöst“, sagt Garg.
Seiner Linie bleibt er treu und bereitet in der Küche hinter der Theke französische Speisen zu. „Ich bin jede Woche aufs Neue erstaunt, wie viel Butter ich verwende“, verrät er. Seine Gerichte zeichnen sich durch schwere Soßen aus, er setzt sie stets mit Knochen an. Wo immer es Sinn ergibt, nutzt er auch asiatische Produkte wie Miso-Paste oder Sojasoße.
Muttertags-Angebot im Essener „Garpunkt“: Acht Gänge kleiner Häppchen
Derzeit stehen Karottenmousse und konfierter Stör als Vorspeise auf der Karte. Als Hauptgang wählen Gäste beispielsweise zwischen Zanderfilet mit Sobrasada-Mayonnaise, gepufften Kartoffeln, Paprikasalsa sowie Meeresspargel und Rote-Beete-Klößchen mit Bergkäseschaum sowie glaciertem IbericoSchweinefilet mit Schmorkraut. Auf Vorbestellung gibt es ein Überraschungsmenü, als Nachtisch Estragonmousse, Popcorn-Crème-brûlée oder Honig-Panna-Cotta.
Neben der wechselnden Speisekarte bietet der Inhaber regelmäßig Veranstaltungen wie etwa ein Valentinstags „Candle Light Dinner“ oder eine Rum-Verköstigung, die Feinschmecker ins Haus locken sollen.
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Auch für den Muttertag (12. Mai) ist bereits ein Menü geplant. Ab 17 Uhr serviert Garg dann acht Gänge für 89 Euro pro Person. Von Entenleberpraline über Rumpsteak bis ihn zu Holunder-Panna-Cotta sind einige kleine Häppchen dabei, ein vegetarisches Menü ist auch angedacht.
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