Essen. Samuel aus Burgaltendorf wird am 29. Februar vier Jahre alt. Die Mutter sagt: „Für Geburtstage gibt es ein noch ungünstigeres Datum.“

Vor genau vier Jahren brachte Sanela Lellmann aus Burgaltendorf ihren Sohn Samuel zur Welt. Es war der 29. Februar 2020. „Wir wollten das immer verhindern, aber es kam halt so“, sagt die Mutter heute lachend. Jetzt wird ihr Sohn vier Jahre alt, oder ist es erst der erste Geburtstag?

2024 ist ein Schaltjahr, deshalb gibt es den 29. Februar; das Datum, das nur alle vier Jahre im Kalender vorkommt. Rund 11.000 Menschen in NRW haben an diesem Tag Geburtstag. In Essen sind es 355.

Mehr zum Thema Kindergeburtstag in Essen

Samuel wird am Donnerstag im Kindergarten feiern, am Samstag dann mit der Familie, und am Sonntag sind seine Freunde eingeladen zum Kindergeburtstag. „An allen anderen Jahren haben wir immer erst am 1. März gefeiert“, berichtet die Mutter, „und Samuel ist es eigentlich egal, Hauptsache, es ist sein Geburtstag.“ In diesem Jahr wird er jede Menge Feuerwehr-Playmobil bekommen, und welches Datum jetzt genau ist – welchen Vierjährigen juckt das schon?

Das Datum ist Samuel egal – Hauptsache Geburtstag

Wie erklärt man einem Drei- oder Vierjährigen, dass er ein Schaltjahr-Kind ist? „Ich hab‘ es schon versucht und gesagt, dass er an einem sehr besonderen Tag Geburtstag hat“, berichtet die 29-Jährige. „Aber eigentlich möchte ich das gar nicht, es klingt so, als sei Samuel sehr besonders. Das finde ich unpassend allein gegenüber seiner kleinen Schwester.“ Carolin, mittlerweile knapp anderthalb Jahre alt, kam an einem ganz normalen Tag zur Welt, dem 19. Oktober.

Gern gelesen in Essen

Die Geburt von Samuel vor vier Jahren war ausgerechnet für den 21. Februar. „Doch dann war ich eine Woche drüber, er kam nicht, also ging es zur Geburtseinleitung ins Krankenhaus“, erinnert sich die Mutter. Es war der Abend des 28. Februar, am Abend setzte der Blasensprung ein, und die Hebamme meinte, jetzt werde es nicht mehr allzu lang dauern. „Bitte nicht der 29.“, dachte Sanela Lellmann noch – doch Samuel ließ auf sich warten und warten und warten, bis zum nächsten Morgen um acht Uhr.

Baby Samuel ließ auf sich warten – bis zum 29. Februar

Sein Geburtstag ist ganz normal in allen Dokumenten eingetragen, doch Sanela Lellmann fragt sich, an welchem Tag genau ihr Sohn 18 Jahre alt werden wird: „Ich weiß nicht, wie das geregelt ist.“ Das Jahr 2038 ist kein Schaltjahr, Samuel erreicht dann die Volljährigkeit erst am 1. März. So will es das Gesetz.

Hänseleien oder Spott haben weder Mutter noch Kind bislang erlebt: „Anders als an meinem eigenen Geburtstag“, sagt die Mutter. „Ich selbst habe am 1. April Geburtstag. Wenn man an diesem Tag sagt, man hat Geburtstag, glaubt einem das keiner. Alle glauben, man will einen in den April schicken. Selbst die Klassenlehrer in meiner Schule.“ Und während alle Schulkameraden an ihrem Geburtstag keine Hausaufgaben aufbekamen, sozusagen als Geburtstagsgeschenk, ging Sanela Lellmann häufig leer aus. „Das ist ein richtig ungünstiges Datum, viel ungünstiger als der 29. Februar.“

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]