Essen. Motivtorte, Trampolin-Halle und Geschenktüten? Das muss nicht unbedingt sein, findet die Essener Mama-Bloggerin Sara Pierbattisti und gibt Tipps.
Bei Kindergeburtstagen sei die große Herausforderung, die Erwartungen der Kinder und anderen Eltern sowie die eigenen Ansprüche zu managen. Das ist nicht immer einfach, weiß die zweifache Essener Mutter Sara Pierbattisti. Sie gibt als „Brombeermama“ in den sozialen Medien Einblicke in ihren Familienalltag und will einen Gegenpol zu den „Mum-Influencerinnen“ mit ihren perfekt inszenierten Beiträgen und Werbedeals sein. Auf Instagram folgen ihr über 28.000 Menschen, mit einem Teil davon hat sie sich zuletzt auch über das Thema Kindergeburtstage ausgetauscht.
Werden die Erwartungen an Kindergeburtstage immer extremer?
Sara Pierbattisti: Durch die sozialen Medien sind diese krassen aufwendigen Kindergeburtstage sichtbarer geworden. Die Wahrheit ist aber, dass Kinder auch mit viel weniger glücklich sind. Ein paar Muffins, Snacks und ein paar Spiele reichen oft aus, damit die Kinder begeistert sind.
Es gibt also noch den Kindergeburtstag, bei dem Topfschlagen und Sackhüpfen angeboten wird?
Ja, und das ist auch völlig in Ordnung. Den Kindern reicht das. Sackhüpfen und Dosenwerfen sind der Renner. Schön ist, wenn man für den Beginn ein paar Mal- und Bastelsachen anbietet. Dann können die Gäste erstmal ankommen und die Schüchternen tauen etwas auf. Wichtig ist, den Kindergeburtstag nicht zu überfrachten.
Essener „Brombeermama“ empfiehlt Freispiel für Kindergeburtstage
Wie plant man denn einen Kindergeburtstag?
Dazu habe ich fünf Tipps:
1. Erwartungsmanagement: Wir Eltern neigen oft dazu perfekt sein zu wollen. Wir stressen uns damit und unsere Kinder sind schnell überfordert.
2. Bei der Planung stehen die Wünsche des Kindes im Vordergrund. Eine Motto-Party gibt dem Ganzen Struktur, kann aber auch schnell einengen. Am Ende machen die Kinder sowieso was eigenes draus. Da kann auch schonmal eine Prinzessin zur Dino-Party kommen.
3. Keine Angst vor Langeweile. Genügend Zeit für freies Spiel einplanen. Kinder entwickeln oft tolle Ideen. Gut ist, wenn Eltern ein paar Spiele in der Hinterhand haben, die sie anbieten können.
4. Ein klares Ende auf der Einladung hilft, den Spaß nicht ausufern zu lassen und gibt Planungssicherheit für alle Beteiligten.
5. Die Planung des Kindergeburtstags ist keinesfalls alleinige Aufgabe der Mutter. Hier ist Teamwork gefragt und Unterstützung. Es muss nicht alles selbst gemacht sein. Schön ist zum Beispiel, wenn noch andere Eltern dabei sind und beim Tischdecken helfen oder Fotos machen. Dann haben die Eltern auch selbst Zeit, um mit ihrem Kind zu feiern.
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Nicht zu viel Süßes auf dem Kindergeburtstag
Was empfehlen Sie bezüglich der Verpflegung?
Ehrlich gesagt sind die Kinder oft so aufgeregt, dass sie kaum einen Bissen runter bekommen. Eine Torte schauen sie gerne an, essen aber oft kaum etwas davon. Außerdem kann man die weder mit Fingern, noch im Vorbeigehen essen. Muffins und Donuts finden Kinder auch lecker. Es sollte allerdings auch nicht zu viel Süßes sein, sonst drehen die Kinder ab.
Und wenn es doch eine Torte sein soll?
Dann kann man entweder eine backen, eine beim Konditor bestellen oder auch Torten aus der Tiefkühlabteilung im Supermarkt nehmen und nach Belieben verzieren. Man kann sie übereinander stapeln, einen Topper im Internet bestellen und zum Beispiel eine Spielzeug-Figur draufsetzen.
Am Ende eines Kindergeburtstages bekommen die Gäste oft kleine Geschenktüten. Wie finden Sie das?
Früher war das ein Radiergummi oder eine kleine Süßigkeit, die man beim Topfschlagen gefunden hat. Heute ist es oft eine prall gefüllte Tüte mit Süßigkeiten und Spielzeug – das womöglich schon auf der Rückfahrt im Auto kaputt geht. Das führt zu Stress. Wichtig ist, dass man nicht bei jedem Trend mitgeht. Man kann ja auch Gebasteltes vom Geburtstag in die Tüte packen oder ein Foto vom Geburtstagskind oder den Trinkbecher des Gastes vorher verzieren und später mitgeben.
Wie kommt man als Eltern stressfrei durch den Kindergeburtstag?
Ob man nun auswärts oder in den eigenen vier Wänden feiert, ist in meinen Augen nicht ausschlaggebend dafür, wie stressig der Geburtstag für die Eltern wird. Viel wichtiger ist die innere Einstellung und die Erwartungshaltung. Ganz stressfrei wird es wahrscheinlich nie.
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