Essen-Kettwig. Die Charlottenhofstraße in Essen-Kettwig ist eine beliebte Pendlerstrecke – und voller Schlaglöcher. Jetzt gibt es Neuigkeiten zur Sanierung.
Schon seit vielen Jahren ist die Pendlerstrecke als Schlaglochpiste verrufen: Geplant war der Sanierungsbeginn der Charlottenhofstraße zwischen Essen-Kettwig und Heiligenhaus-Isenbügel deshalb für das Frühjahr 2022. Doch passiert ist gar nichts. Einen genauen Starttermin gibt es zwar noch immer nicht, aber die Stadt Essen hat nach aktuellem Stand für Februar und März diesen Jahres geotechnische Untersuchungen veranlasst. Diese sind Voraussetzung für den weiteren Ablauf einer Baumaßnahme.
Baustellen: Charlottenhofstraße wurde bisher frei gehalten
Im Rahmen der Bauvorbereitung der Charlottenhofstraße seien im Bereich der Steilrampe zwischen der Einmündung Werdener Straße und dem Beginn der Serpentinen Straßenschäden festgestellt worden, deren Ursache möglicherweise auf den dort anstehenden Untergrund sowie die besonderen topographischen Verhältnisse der Hanglage zurückzuführen seien, teilt die Stadt Essen auf Anfrage mit. Um belastbare Aufschlüsse über die Zusammensetzung, die Tragfähigkeit und Standsicherheit des in diesem Bereich befindlichen Untergrundes zu erhalten, wären deshalb zusätzliche geologische Untersuchungen notwendig.
Das was der Sachstand, der allerdings schon im vergangenen Frühjahr genau so vorlag. Zur Beauftragung einer Firma kam es allerdings erst kürzlich. Warum? „Aufgrund mehrerer Baustellen im Umfeld der Charlottenhofstraße (Tiefbauarbeiten in der Isenbügeler Straße sowie Kanalbauarbeiten in der Werdener Straße) war es bislang aus verkehrstechnischen Gründen nicht möglich, die zur geologischen Untersuchung benötigten Erkundungsbohrungen im Fahrbahnbereich durchzuführen, da die Charlottenhofstraße für diverse Umleitungsverkehre frei gehalten werden musste“, lautet die Erklärung von Stadtpressesprecher Burkhard Leise.
Vier Wochen benötigt die Firma für die Untersuchungen
Doch nun soll es endlich voran gehen. Die in dem Zusammenhang mit den geotechnischen Untersuchungen erforderlichen Erkundungsbohrungen seien zwischenzeitlich beauftragt worden und sollen nach aktuellem Stand im Februar und März durchgeführt werden. Für die Durchführung der Arbeiten werde seitens der ausführenden Firma ein Zeitraum von voraussichtlich vier Wochen veranschlagt. Eine wichtige Mitteilung für die Verkehrsteilnehmer ist dabei: Die Charlottenhofstraße wird während der Erkundungsbohrungen voraussichtlich einspurig befahrbar sein.
„Im Anschluss müssen die Bohrergebnisse zunächst durch das beauftragte Ingenieurbüro ausgewertet werden. Mit den Ergebnissen der Baugrunderkundung ist frühestens im Mai zu rechnen“, erklärt der Pressesprecher zum Zeitplan.
Bauzeit: Die Sanierung wird ein Jahr betragen
Es erfolge dann eine gutachterliche Auswertung der Ergebnisse. Daraufhin könnten gegebenenfalls weitere notwendige technische Maßnahmen zur Ertüchtigung des Untergrundes konkret festgelegt werden. Diese müssten dann in der anschließend anzufertigenden Ausschreibung der Baumaßnahme sowie der Konzeption des Bauablaufes berücksichtigt werden.
Erneuerung von Straßen und Kanälen
Die Charlottenhofstraße soll laut Ratsbeschluss vom August 2021 von der Werdener Straße bis zur Stadtgrenze Heiligenhaus erneuert und mit lärmoptimiertem Asphalt zwischen der Hausnummer 34 und der Stadtgrenze ausgestattet werden.
Zudem werden Straßenabläufe, Entwässerungsleitungen und -rinnen sowie Teilbereiche der Gehwege saniert beziehungsweise instandgesetzt.
Die Haltestellen auf der Strecke sollen barrierefrei umgebaut werden. Dies gilt auch für Fußgängerquerungen.
Bis Mitte März ist derzeit noch die Werdener Straße / Laupendahler Landstraße gesperrt. Die Stadtwerke Essen erneuern einen Abwasserkanal.
Die Ruhrstraße nach Heiligenhaus wird ab Mitte April für sechs Wochen im Zuge von Asphaltarbeiten gesperrt sein.
Wann es also konkret losgeht, der erste Bagger auf der Charlottenhofstraße tätig wird, bleibt weiter offen. Für die Abwicklung der Baumaßnahme veranschlagt die städtische Bauverwaltung nach jetzigem Stand der Bauvorbereitung jedenfalls eine Bauzeit von zwölf Monaten. Inwieweit die bisher geschätzten Kosten in Höhe von rund 3,85 Millionen Euro gehalten werden könnten, könne aufgrund der aktuellen Marktlage und den damit einhergehenden allgemeinen Preisentwicklungen und Bau- und Lieferverzögerungen insbesondere für Betriebs- und Baustoffe nicht abschließend kalkuliert werden.
Ändert sich etwas an dem bereits kommunizierten Bau- und Verkehrskonzept? Nein, sagt die Stadt. Alle Verkehrsteilnehmer müssen also mit einer Vollsperrung der Charlottenhofstraße für die Bauzeit rechnen. Sie ist einfach zu eng.
Die Reha-Klinik bleibt auf jeden Fall erreichbar
Für die Dauer der Vollsperrung wird eine Umleitungsstrecke von Kettwig über die Ringstraße, Heiligenhauser Straße, Ruhrstraße und Isenbügeler Straße bis zum Kreisverkehr Langenbügeler Straße in Heiligenhaus eingerichtet. Um die Erreichbarkeit der angrenzenden Wohngebiete und der Reha-Klinik aufrecht erhalten zu können, ist vorgesehen, die Arbeiten im Bereich der Charlottenhofstraße jeweils abschnittsweise unter Vollsperrung des betreffenden Ausbauabschnittes durchzuführen.
Je nach Lage des jeweiligen Bauabschnittes erfolgt die Zufahrt entweder über nicht gesperrte Teilabschnitte der Charlottenhofstraße aus Richtung Kettwig bzw. über Heiligenhaus. Das genaue Ablauf- und Verkehrskonzept werde bei der weiteren Vorbereitung der Baumaßnahme mit allen beteiligten und zuständigen Stellen abgestimmt.