Essen-Kettwig. Die Charlottenhofstraße zwischen Kettwig und Heiligenhaus ist eine wichtige Pendler-Strecke. Die kurvenreiche Straße ist in keinem guten Zustand.
Wer an der Werdener Straße Richtung der Siedlung Laupendahl abbiegt, muss eine kurvenreiche Strecke die Anhöhe hinauf bewältigen. Die Charlottenhofstraße ist eng, meist ohne Ausweichmöglichkeit auf einen Seitenstreifen. An vielen Stellen weist die Fahrbahn zudem Schlaglöcher auf.
Wer bei nassem Wetter jetzt im Herbst nicht vorsichtig genug fährt, rutscht auch gerne mal mit seinem fahrbaren Untersatz weg. Durch einen Unfall vor einigen Tagen flammte die Diskussion um den Straßenzustand unter den Anwohnern und Kettwiger Bürgern, die dort als Pendler häufig unterwegs sind, erneut auf.
Anwohner beobachten oft riskante Überholmanöver
Es war nach Angaben der Essener Polizei nur ein Alleinunfall. Der Fahrzeugführer war auf nasser Fahrbahn in die Böschung gerutscht. Die Feuerwehr war mit Einsatzfahrzeugen vor Ort, um ausgelaufene Betriebsmittel aufzunehmen, so die Behörde.
Für Anwohner, die den Vorfall beobachtet hatten und das Großaufgebot an Polizei und Feuerwehr sahen, jedoch ein Indiz dafür, dass das Augenmerk der Stadt endlich einmal wieder auf die Verkehrssituation auf der Charlottenhofstraße gerichtet werden müsse. Immer wieder komme es zu Unfällen, riskanten Überholvorgängen – und die Straße sei in einem mehr als ruinösen Zustand, so die Aussagen.
Kein Unfallschwerpunkt in den letzten Monaten
Einen Unfallschwerpunkt kann die Polizei auf der 1,7 Kilometer langen Strecke zwischen der Stadtgrenze Heiligenhaus und der Kreuzung Werdener Straße auf Nachfrage unserer Redaktion nicht ausmachen. Die Statistik weise vier Unfälle seit Juni diesen Jahres auf, Personenschäden habe es dabei nicht gegeben. Im Jahr 2019 ist in der Unfallstatistik des Landesbetriebs NRW nur ein Unfall mit Personenschaden verzeichnet.
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Dennoch könnten die zahlreichen Schlaglöcher nicht wegdiskutiert werden, meinen die Anwohner. Ein seit vielen Jahren an der Charlottenhofstraße beheimater Kettwiger wollte schon im März dieses Jahres die „Verleihung des goldenen Schlaglochs“ auf der Charlottenhofstraße anregen. Eine ironische Bemerkung. Doch: Die Situation zur Herbstzeit mit fallendem Laub, sei nochmals zusätzlich extrem gefährlich, erklärt er – und erntet vielfach Zustimmung in den sozialen Medien.
Stadt prüft, ob die Straße grundsätzlich erneuert werden muss
In den politischen Gremien war die als Kreisstraße 4 bezeichnete Charlottenhofstraße lange kein Thema. Doch langsam kommt Bewegung in die Sache. Bereits im März stellte Hanslothar Kranz (CDU) im Bau- und Verkehrsausschuss eine Anfrage zum Straßenzustand. Die Verwaltung erklärte, die Straße befinde sich auf der Reserveliste im Hauptstraßenprogramm. Zunächst werde man einige Ausbesserungen machen. Es würden Befahrungen zur Zustandserfassung durchgeführt, an deren Ende geprüft wird, ob die Straße vorrangig ganzheitlich erneuert werde.
EBE reinigt nicht
Weder Straße noch Gehwege der Charlottenhofstraße werden von der EBE gereinigt, wie die Entsorgungsbetriebe mitteilen. Sie steht mit Ausnahme einer Stichstraße (dort reinigen die Anlieger) nicht im Straßenreinigungsverzeichnis der Stadt.
Trotzdem sie außerhalb geschlossener Ortslage liegt, ist die Stadt Essen Baulastträger der Charlottenhofstraße.
SPD-Bezirkspolitiker Daniel Behmenburg nimmt die Bürgerbeschwerden zum Anlass, in der nächsten Bezirksvertretung nicht nur die marode Fahrbahn anzusprechen, sondern auch die Gefahrensituation für Fußgänger und Radler.
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