Essen. In der Rathaus-Galerie wird es künftig ein viel größeres Essensangebot geben. Die meisten Läden im neuen Food Court sind auch schon vermietet.
Die in der Vergangenheit krisengeschüttelte Rathaus-Galerie in der Essener Innenstadt will sich in Zukunft breiter aufstellen und weitet ihr gastronomisches Angebot deutlich aus. Im Herbst wird ein neuer Food Court eröffnen, die Umbauarbeiten dafür laufen. Um künftig mehr Tageslicht ins Innere zubringen und den Aufenthalt damit attraktiver zu machen, wurde die Fassade auf der Nordseite über der Schützenbahn für bodentiefe Fenster geöffnet.
Obwohl die Corona-Pandemie die Gastronomie schwer getroffen hat, kann Center-Manager Frederik Westhoff schon Vermietungserfolge vorweisen. Neun der insgesamt elf Gastroflächen im neuen Food Court sind bereits belegt.„Wir hätten damit gerechnet, dass die Vermietung in der aktuellen Situation deutlich schwieriger ist“, räumt Westhoff ein.
Lediglich zwei Mieter, die es bislang schon im Center gibt, ziehen auf die Essmeile: der Thai Curry Delhi- und das Dönerhaus Dest. Neu werden zwei deutsche Konzepte sein – unter anderem Currywurst/Pommes – ein griechischer und ein türkischer Gastronom sowie eine indische und eine asiatische Küche. Ein Burger-Brater gehört zum Food Court sowie ein Café. Um auch Freunde der leichteren Küche zu bedienen, verhandelt die Rathaus-Galerie zur Zeit mit einem Anbieter für Salate, Wraps und Bowls. Die Piazza im hinteren Teil der Passage, die heute schon Gastronomie beherbergt, bleibt bestehen.
Rathaus-Galerie setzt auf schnelles und vielfältiges Speisenangebot
„Wir sind überzeugt, dass das Konzept Food Court funktioniert“, meint Westhoff. Zwar gebe es viele gastronomische Angebote in der Innenstadt. Doch die Rathaus-Galerie setzt auf vielfältiges und schnelles Essen in einem modernen Ambiente. „Das Kundenpotenzial ist da“, glaubt der Center-Manager. Täglich seien 24.000 bis 28.000 Menschen in der Einkaufspassage unterwegs, darunter viele Berufspendler, die mit der Bahn kommen, Rathausmitarbeiter und Besucher der Innenstadt, die das Parkhaus nutzen.
Auf ein Datum, wann der Food Court eröffnet wird, will sich Westhoff noch nicht genau festlegen. Die Umbauarbeiten sind – wie bei vielen anderen Bauprojekten auch – von Material-Lieferschwierigkeiten geprägt. Zudem hatten Corona und Brandschutzthemen die Arbeiten verzögert. „Wir wären natürlich gern schneller gewesen“, sagt Westhoff.
Eigentümer halten an Investitionen fest
Ungeachtet der allgemein eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen halten die Eigentümer der Rathaus-Galerie an ihren geplanten Investitionen fest, wie Westhoff betont. Einen zweistelligen Millionenbetrag wollen die Hamburger HBB und der Investor Henderson Park in das Center stecken. Sie hatten es vor knapp drei Jahren erworben.
Der Umbau des nördlichen Teils zu einem Food Court ist dabei nur der Auftakt, um das lange von Leerständen geplagte Center zu modernisieren und neu zu positionieren. Zwar hat die Rathaus-Galerie schon in der Vergangenheit den Schwerpunkt weniger auf Mode gelegt als andere Shopping-Center, doch in Zukunft soll die Einkaufspassage noch stärker auf Nahversorgung und Dienstleistungen setzen.
Wieder Supermarkt auf Teil der Real-Fläche
Deshalb wird auf einen Teil der ehemaligen Real-Fläche wieder ein Supermarkt einziehen. Da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, will Westhoff den Namen nicht preisgeben. Nach Informationen dieser Redaktion soll sich Rewe dafür interessieren. Auch für die restliche Real-Fläche gibt es laut Westhoff bereits zwei Nachmieter. Dabei handle es sich um Branchen, „die wir noch gar nicht im Center haben“.
Mit der Neuvermietung der Real-Fläche und dem neuen Food Court sinken die Leerstände in der Galerie spürbar. Auch die Neugestaltung der Fassade und die Ansiedlung des Cafés Zuckersüß haben den Auftritt des Centers zur Innenstadt hin deutlich aufgewertet. Westhoff weiß, dass das Image der Rathaus-Galerie in der Vergangenheit gelitten hat. „Wir wollen es in den Köpfen der Essener wieder aufpolieren, doch das braucht Zeit.“