Duisburg-Rheinhausen. . Anwohner Am Mühlenberg in Duisburg-Rheinhausen klagen über die Dauerbeschallung durch die Hafag AG. Mit der Inbetriebnahme des Containerterminals wurden keine Lärmschutzmaßnahmen ergriffen. Vor allem der Lärm bei der Nachtarbeit komme oft zum Tragen. Kritisiert wird auch die Art der Lärmmessung.

Der Friemersheimer Ortsteil Mühlenberg hat auch heute noch seine idyllischen, naturbelassenen Seiten. Mit der Ruhe seiner Bewohner ist es allerdings vorbei - seitdem vor rund 14 Monaten das Containerterminal Hohenbudberg in der Nähe seinen Betrieb aufnahm. Das kritisieren die lärmgeplagten Bürger und wehren sich erstmals.

Sprecherin Doris Simon formulierte beim Ortstermin ihre Kritik: „Die Hafag AG hat das Containerterminal Hohenbudberg in Betrieb genommen, aber zumindest für den Bereich Mühlenberg so gut wie keine Lärmschutzmaßnahmen ergriffen. Uns wurde gesagt; Hier wäre es doch schon immer laut gewesen.“ Durch das Terminal habe sich auch das Lkw-Aufkommen erhöht, vor allem der Güterverkehr besonders in den Nachtstunden.

"Belastung nimmt immer weiter zu"

Ursprünglich sei die Bahnführung für den Güterverkehr auf einem tieferen Gleis, der Personenverkehr oberhalb dieser Trasse gelaufen. „Doch die Bahn hat die untere Trasse still gelegt. Seitdem wird auch der Güterverkehr auf der oberen Strecke abgewickelt. Das macht die Situation für uns Anwohner wesentlich schwieriger.“ Britta Hufen: „Die Belastung nimmt für uns jetzt immer weiter zu.“ Und Doris Simon: „Die Hafen AG äußerte uns gegenüber, die Schallbelastung hier sei im Rahmen des Zulässigen. Und für die Trassenführung sei die Deutsche Bahn zuständig. „Doch die Bahn hat eine Sonderrecht, sie muss sich erst dann um Lärmschutz kümmern, wenn sie eine ganz neue Trassenführung macht, nicht aber bei den bisherigen alten Strecken.“

Es gibt zwar eine Lärmschutzwand, im Rahmen des Ausbaus der Landesstraße 473 errichtet. Aber dieses Wand endet nach etwa 500 Metern, „in der Mitte.“ Resultat sei, so Simon: „Einige Häuser haben Schallschutz, andere wieder nicht.“ Hufen ergänzt: „Diese viel zu kurze Lärmschutzwand fängt nur einen Teil des Lkw-Lärms im Westen und Süden Mühlenbergs ab, nicht aber den Schall von der höher gelegenen Bahntrasse mit ihrem Güter- und Personalverkehr und den Lärm des Containerterminals, südwestlich von Mühlenberg gelegen. „Die restlichen Häuser, an der Straße Am Mühlenberg, liegen frei. Wir bekommen die volle Beschallung mit, genauso wie die Bewohner im Westen Mühlenbergs.

Kritik an der Art der Lärmmessung

Hufen kritisiert auch die Art der Lärmmessung, die die Hafag AG in eigener Regie durchführt: „Es werden keine vernünftigen Lärmmessungen gemacht. Sie werden aufgrund von Verkehrszählungen durchgeführt. Das sind aber keine Werte, die die tatsächliche Lärmbelastung widerspiegeln.“ Jetzt wollen die Bürger selbst auf eigene Kosten unabhängige Institute messen lassen. Doris Simon weiter: „Früher ging es hier mit dem Krach, da fuhren die Züge schnell vorbei. Heute wird auf dem Gelände des Terminals pro Container 15, 20 Minuten rangiert, immer wieder auch mitten in der Nacht.“

Vor allem der Lärm bei der Nachtarbeit komme oft zum Tragen, sei regelrecht extrem, beschwert sich Simons Nachbar Uwe Hüser-Schwerin, ein Schichtarbeiter. „Besonders bei Wind aus südwestlicher Richtung, der hier vorherrscht, ist es laut. Dann höre ich sogar einen Hammer herunterfallen.“ Ursprünglich habe die Betriebsgenehmigung/der Planfeststellungsbeschluss von 2012 der Hafag AG den Betrieb ihres Containerterminals auf dem ausgewiesen Industriegelände nur von Montag bis Freitag, jeweils 24 Stunden erlaubt, so Simon.

„Dann beantragte die Hafag AG eine erweiterte Betriebsgenehmigung. Das wurde genehmigt. Die Betriebszeiten wurden auf Samstag ausgedehnt. Doris Simon stellt klar: „Wir haben überhaupt nichts gegen das Containerterminal. Wir begrüßen es, dass neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Aber dann soll die Hafag AG dafür sorgen, dass entsprechende wirkungsvolle Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden.“