Duisburg-Bergheim. . Dass viele Logport-Brummifahrer die Moerser Straße und die Jägerstraße als Ausweichroute nutzen, ist ein dauerhaftes Problem. Eine Interessengemeinschaft befürchtet jetzt noch mehr Lastwagen und wehrt sich. Brief an alle Fraktionen.

Auf dem Holztisch liegt ein von Logport herausgegebener Duisburger Stadtplan. Drumherum sitzen drei Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Jägerstraße. Und wundern sich. „Eingezeichnet ist die Jägerstraße als eine der Routen vom Rheinhauser Logport-Gelände zur Autobahn“, sagt Frank Behrmann. In seinem Wohnzimmer mit Blick auf die Jägerstraße hat dich die IG versammelt, um über Wege zu beraten, Lärm, Erschütterungen und Dreck von ihrer Straße fernzuhalten. Erste Maßnahme: Ein Brief an alle Fraktionen der Bezirksvertretung Rheinhausen, die am morgigen Donnerstag wieder tagt.

In dem Schreiben weisen Frank Behrmann, Werner Bartels und Elke Heyn, sie alle wohnen an der Jägerstraße, darauf hin, dass der Lkw-Verkehr an der Straße in Bergheim immer mehr zugenommen habe. Sie haben eine große Sorge, die sie übrigens mit den ebenso lärmgeplagten Anwohnern der Moerser Straße in Hochemmerich teilen: Wird der Verkehr auf der Friedrich-Ebert-Straße künftig besser kontrolliert (die Bezirksvertretung berät darüber, wir berichteten), weichen noch mehr Laster auf die Jägerstraße und die Moerser Straße aus, um der sogenannten „Fotofalle“ auf der Ebert-Straße zu entgehen.

Die Folgen würden die Menschen auf beiden Brummi-Ausweichrouten dramatisch spüren, Frank Behrmann: „Es sind nicht nur Lärm und Dreck, die uns zu schaffen machen. Unsere Häuser stehen sehr nah an der Straße, die Erschütterungen sind immens.“ So komme man schlecht in den Schlaf und im Schrank würden bei jedem vorbeirauschenden Lkw die Tassen klappern. „Zudem ist die Straße nicht für Lkw-Verkehr ausgelegt, sie nimmt regelmäßig Schaden. Die Unfallgefahr auf einem der schmalen Bürgersteige ist zudem riesig.“

Was sind die Forderungen der IG? „Unsere Forderungen sind bereits im Lärmaktionsplan der Stadt aufgelistet“, sagt Werner Bartels. So war für die Jägerstraße bereits 2011 empfohlen worden, diese für den Schwerlastverkehr zu sperren, Tempo 30 einzuführen und verkehrsberuhigende Maßnahmen zu installieren. „Passiert ist aber nichts, im Gegenteil, durch Aktionen wie auf der Ebert-Straße, die wir für die Menschen dort sehr begrüßen, verlagert sich der Verkehr immer mehr auf andere Straßen “, so Behrmann. Was fehle, sei ein Verkehrskonzept, das allen Bewohnern des Stadtteils gerecht werde.

An der Cölve-Brücke ist Schluss

Dem Logport-Betreiber, der Duisburger Hafen AG empfiehlt das Trio von der Interessengemeinschaft zudem dringend, den Stadtplan neu aufzulegen. „Nicht nur, dass die Jägerstraße als Route eingezeichnet ist. Diese Route geht weiter bis zur maroden Brücke an der Cölve, die längst für Lkw gesperrt ist“, erklärt Bartels. Dass die Brummifahrer dort nicht mehr fahren dürfen, hätte sich aber bereits rumgesprochen. Sie würden sich dann über Kreuzacker, Moerser und Bergheimer Straße in Richtung A40 oder A57 schlängeln. „Wenn sie Kilometer sparen können, nutzen sie jeden Weg“, hat Elke Heyn festgestellt. Selbst wenn es deutlich bequemer wäre, die gut ausgebaute L473n zu nutzen, würde so mancher Brummifahrer eher durch ein Wohngebiet kurven. „Und die Anwohner müssen das dann ausbaden.“