Duisburg-Baerl. . Die Bürgerinitiative Niag-Bahnlärm äußert sich zu Aussagen der Rheinhauser SPD. Die Linie von Baerl nach Rheinberg sorge bei den Anwohnern für viel Ärger
„Die Deutsche Bahn und der Lärm“ hatte diese Zeitung am vergangenen Montag getitelt. In dem Artikel war die Rheinhauser SPD zitiert worden, die sich über die Abschaffung des sogenannten „Lärmbonus“ bei der Deutschen Bahn freut aber in Sachen Umsetzung noch vieles im Argen sieht. Die Bürgerinitiative (BI) Niag-Bahnlärm, sie ist in Baerl und Rheinberg tätig, hat eine differenzierte Meinung zu dem, was unter anderem Rheinhauser Sozialdemokraten zum Thema berichten.
Die BI schreibt: „Sie sprechen nur die Lärmbelästigung durch die DB an und die fährt auf Gleisanlagen nach dem neusten Stand der Technik.“ Die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe, Aktiengesellschaft, kurz Niag, erzeuge in Baerl auf ihrer uralten Bahnstrecke nach Rheinberg-Orsoy extremen Lärm, so dass sich Anfang des Jahres ebendiese eine Bürgerinitiative gegründet habe.
„Nicht nur die Bundesbahn betreibt Bahnstrecken im Duisburger Westen“, schreibt BI-Mann Udo Schoss. Die vor fast 100 Jahren gebaute Bahnstrecke von Moers über Baerl-Vierbaum- zum Hafen Orsoy sei bis 1968 für den Personenverkehr genutzt worden. „Heute transportiert die Niag über die Gleisanlage Importkohle aus dem Hafen Orsoy nach Süddeutschland. Bis 2012 war der Zugverkehr nachts und an den Wochenenden die Ausnahme. Seit letztem Jahr hat sich der Verkehr jedoch verdoppelt“.
Jede Menge Probleme
Schoss zählt die Probleme auf, die mit dieser Bahnstrecke für die Anwohner in Baerl, Moers und Rheinberg verbunden sind. „Vor den ungesicherten Übergängen warnt der Zug mit mehr als 110 Dezibel lauten Signalhörnern, was im ganzen Umkreis zu extremer Lärmbelästigung führt.
Des weiteren ist die Anzahl der Transporte für die in die Jahre gekommenen und ohne jeglichen Lärmschutz versehenen Gleisanlagen zu hoch. So ließen neben der extremen Lärmbelästigung im vergangenen Jahr schwere Unfälle, einer davon tödlich, nicht lange auf sich warten.“
Zudem sei die zurzeit für die Bahnanlage gültige Betriebsgenehmigung mehr als 20 Jahre alt. „Diese wurde erteilt, als es weder die heute geltenden Lärmschutzverordnungen der Länder, noch der EU gab.“ Die Bürgerinitiative fordert aktive Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmbelästigung, sowie Sicherung der Bahnanlagen.
Einen ersten Erfolg gibt es aber bereits zu vermelden (wir berichteten): Der Bau einer Schranke auf der Baerler Straße soll schnell kommen. „Das Geld sei da, Anfang 2014 stehe sie, lässt sich ein Baerler Ratsherr zitieren. 54 000 Euro sollen im Haushalt Duisburgs dafür bereitstehen.