Hamborn/Meiderich/Beeck/Walsum. .

An den meisten Hauptstraßen im Duisburger Norden ist es entschieden zu laut. Insgesamt 46 Straßenabschnitte hat die Stadt ausgemacht, an denen sofort gehandelt werden muss. Dort wird ein durchschnittlicher Lärmpegel von tagsüber 70 Dezibel (dB) und von nachts 60 dB überschritten. Und der kann krank machen. Zum Vergleich: In einem Mittelklasse-Pkw ist es bei Tempo 130 etwa 70 dB laut.

Eine dieser lauten Straßen ist die Friedrich-Ebert-Straße in Walsum. 15 000 Autos fahren dort in Höhe Friedrich-Ebert-Platz am Tag. Mit Hilfe von Tempo 30, einem Nachtfahrverbot für Lkw, Radfahrstreifen und einer schmaleren Fahrbahn sowie zusätzlich Lärmschutz an Gebäuden sollen die Grenzwerte deutlich unterschritten werden. In den meisten Fällen genügt zwar schon Tempo 30, um die Werte einzuhalten. Erst weitere Maßnahmen reduzieren die Belastung aber merklich.

Nachtfahrverbote fürLastkraftwagen möglich

Allerdings geht die Stadt nicht davon aus, überall sofort ruhigere Verhältnisse herbeiführen zu können. Sie unterscheidet deshalb zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen. Die kurzfristigen Maßnahmen sollen binnen drei Jahren umgesetzt werden. Dabei wird hauptsächlich an Tempolimits und Nachtfahrverbote für Lkw gedacht. Mittelfristig sollen andere Fahrbahn-Aufteilungen oder Begrünungen helfen. Daran ist in den nächsten fünf Jahren gedacht. Zu den langfristigen Gegenmitteln gehören unter anderem der Bau von Lärmschutzwänden, der Einbau von Flüsterasphalt in die Fahrbahn, aber auch der Bau von Umgehungsstraßen. Dafür gilt ein Zeitrahmen von zehn Jahren.

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Bereits vor Jahren ließ die Stadt durch einen Gutachter eine rechnerische Bestandsaufnahme über die Lärmbelastung im Stadtgebiet erstellen. Einbezogen wurden alle Lärmquellen, also neben dem Straßenverkehr Geräusche der Eisenbahn, von Binnenschiffen und von Industrieanlagen. Die jetzt im In­ternet (www.­duisburg.de/­laermaktionsplanung.de) veröffentlichten Lärmaktionspläne beschreiben aber nur Maßnahmen gegen den Lärm durch Autos. Zweimal hatten Bürger persönlich oder per Internet Gelegenheit, ihre Meinung dazu zu sagen. Nachdem die Bürgerbeteiligung ausgewertet wurde, strebt die Verwaltung bis zum Sommer einen Ratsbeschluss an, wonach die Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden sollen. Danach könnten die Tempolimits ausgeschildert oder nach Kanalbauarbeiten Flüsterasphalt aufgetragen werden. Als wirkungsvolles Mittel gilt auf vierspurigen Straßen, wo möglich, auf die jeweils rechte Fahrspur zu verzichten, um einen größeren Abstand zu Häusern zu schaffen.

Nur indirekt Einfluss hat die Stadt auf Maßnahmen Privater wie Dreifachverglasung. Spezielle Förderprogramme des Staates für privaten Lärmschutz gibt es noch nicht.

Folgende Maßnahmen zum Lärmschutz sind vorgesehen:

Aldenrade:Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße (L, N, F, R, BE, GE), Dr.-Hans-Böckler-Straße (L, N, P, BE, GE), Friedrich-Ebert-Straße (N, L, BE, F, GE, S);

Alt-Hamborn:Buschstraße (L, F, W), Kaiser-Friedrich-Straße (L, K, BE, F), Beecker Straße (L, N, F, W, GE), Duisburger Straße (L, GR, BG, GE, R);

Beeck:Friedrich-Ebert-Straße (L, N, BG, S, P, R), Hoffsche Straße (W, L, GE), A 42 (R);

Bruckhausen:A 42 (L, W, F);

Fahrn:Teichstraße (N, R, GE), Prinz-Eugen-Straße (L, N, U);

Mittelmeiderich:A 59 (W, GE),

Bahnhofstraße (L, N, S), Westender Straße (L, N, R, S, BE, R, GE), Bürgermeister-Pütz-Straße (L, N, Q, W, U, F, R), Baustraße (N, L, F, K, S), Augustastraße (N, L, F, S, R), Biesenstraße (L, N, R), Auf dem Damm (L, N, P, S, R);

Neumühl:Theodor-Heuss-Str.(L, N, S, BE), A 3 (GE, L), Duisburger Straße (L, GR, BG, GE, K, F);

Obermeiderich:Emmericher Straße (L, R), Neumühler Straße (R, L, GR, GE, N), A 3 (L, F, W, GE), Obermeidericher Straße (L, F, K, N, BE, Q);

Untermeiderich:A 59 (W, G), Unter den Ulmen (L, N, F, P);

Vierlinden:Friedrich-Ebert-Straße (N, L, F, P, GE, BG).