Duisburg-Süd. Der Flughafen Düsseldorf ist für viele Anwohner auf Großenbaum, Mündelheim und Rahm ein Ärgernis. Sie klagen schon jetzt über Fluglärm. Und es soll noch schlimmer werden. Der Flughafen will die Kapazitäten erweitern. Nach langem Hin und Her ist jetzt ein Informationstermin gefunden.

Der Jumbojet steigt steil in den Himmel, fliegt eine Kurve über Mündelheim und dreht dann irgendwann über der Innenstadt so weit ab, dass er nicht mehr zu sehen ist. Der Duisburger Süden bekommt bei jedem Start den Lärm der dröhnenden Triebwerke zu hören. Bald könnte es noch lauter werden. Der Flughafen Düsseldorf plant einen Ausbau. Was das für den Süden im Detail bedeutet, ist noch völlig unklar.

„Es ist so, als wäre Duisburg ein Drehkreuz geworden“, sagt Anwohner Hans-Christoph Melzer. Der Großenbaumer sieht die Flieger über seinem Haus. Egal in welche Richtung die Flugzeuge starten, irgendwann drehe fast jeder Flieger über den Süden ab. „Es ist ein permanentes Dröhnen.“

Nordbahn soll "flexibler" genutzt werden

Der Großenbaumer fühlt sich verschaukelt. „Es ist lächerlich, wie die Duisburger Bürger auf den Arm genommen werden.“ Der Flughafen erklärt den zunehmenden Lärm, über den sich auch Bürger aus anderen Stadtteilen beschweren, mit wechselnden Windrichtungen. Flugzeuge können idealerweise immer nur gegen den Wind starten und landen.

Stadtverwaltung und Flughafen wollen jetzt bei einer großen Informationsveranstaltung auf die Probleme eingehen. Denn der Flughafen hat Großes vor. Die Zahl der Landungen soll sich in den Spitzenstunden von 45 auf 60 erhöhen. Es soll zusätzliche Abstellplätze auf dem Flughafengelände geben. Die Nordbahn (am nächsten zum Duisburger Süden gelegen) soll „flexibler“ genutzt werden, heißt es.

Terminplanung sorgte für Ärger

In der Bezirksvertretung Süd sorgte das Schreiben, das der Flughafen an die Stadt Duisburg gerichtet hatte, vorerst für Stirnrunzeln. Es gebe noch viele Fragen, die noch nicht beantwortet sind, sagt beispielsweise SPD-Fraktionschef Hartmut Ploum. Auf politischer Ebene wollte noch niemand die Pläne aus der reichen Nachbarstadt bewerten.

Für Ärger sorgte zunächst die Terminplanung. Die Flughafengesellschaft hatte den 11. November, den Start der närrischen Session, als Termin für die Informationsveranstaltung angeboten. Den hatte die Bezirksvertretung abgelehnt. Hinzu kam, dass der Tod des Flughafen-Chefs Christoph Blume (61) alle Planungen überschattete. Jetzt haben sich beide Seiten auf Mittwoch, 27. November, geeinigt. Ab 20 Uhr wird im Bertolt-Brecht-Berufskolleg Am Ziegelkamp informiert. Fragen sind erlaubt. Schon jetzt heißt es aber von Flughafenseite, dass auf dem Termin nicht über Flugrouten gesprochen werde. „Auf diese Veranstaltung kann man verzichten“, sagt Melzer.