Duisburg.

Eine Ratte spazierte durch Hochemmerich. Die Stadt und ein privates Unternehmen jagen die Schädlinge mit Giftködern.

Sie steht mitten am Tag mitten in der Hochemmericher Fußgängerzone. Und macht keine Anstalten, etwa in einem Gully zu verschwinden. Angeekelt schauen Menschen auf die Ratte, die es sich zwischen den Geschäften bequem gemacht zu haben scheint. Ratten, ein Problem, gerade in der Großstadt. Wie löst man es? Nachfrage bei der Verwaltung.

„Weggeworfene Lebensmittel oder Essensreste, die durch die Toilette gespült werden, locken Ratten an“, sagt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Auf Beschwerden der Anwohner reagiere man sehr schnell. Sechs Mitarbeiter – diese haben einen sogenannten Sachkundenachweis – sind im Stadtgebiet unterwegs und stellen Giftköder auf. Fressen die Tiere den Köder, er besteht aus einem die Blutgerinnung verhindernden Mittel, sterben sie innerhalb von vier Wochen, verbluten quasi innerlich. Eine andere Möglichkeit, der Ratte auf den haarigen Pelz zu rücken, sieht Kersken nicht: „Die Tiere leiden nicht.“

Kosten: 37 000 Euro pro Jahr

Die Stadt hat zur Rattenbekämpfung zudem ein Unternehmen beauftragt, 37 000 Euro fließen jährlich an einen Homberger Schädlingsbekämpfer, der die Tiere ebenso mit Ködern jagt. Turnusmäßig würden keine Köder ausgelegt, heißt es von Seiten der Stadt, die Firma reagiere immer dann, wenn Beschwerden vorliegen würden. So habe es im laufenden Jahr in Rheinhausen ohne den Fall in der Fußgängerzone drei Meldungen gegeben, in der Hochemmericher Innenstadt gab es aber bisher keinen solchen Vorall.

Im gesamten Stadtgebiet wurden laut Pressesprecherin Anja Huntgeburth im laufenden Jahr bisher 800 Fälle gemeldet, im vergangenen Jahr waren es 1469, im Jahr davor 1203. Der Ratte in der Fußgängerzone wolle man sich schnell annehmen.

Übrigens: Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland etwa so viele Ratten wie Menschen leben. Rheinhausen hat knapp 77 000 Einwohner. Damit diese möglichst wenige der Schädlinge zu Gesicht bekommen, nimmt die Stadt tausende Euro in die Hand und schickt Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe mit Giftködern los...