Essen.

Essen. Das Ordnungsamt schätzt die Ratten-Population in Essen auf über eine Million. Und die Tendenz steigt. Als wichtiger Grund gilt vor allem weggeworfener Müll. Auch Grün und Gruga hat in Parks und Grünflächen immer öfter mit den Tieren zu kämpfen.

Essens Einwohnerzahl sinkt, die Zahl der Ratten steigt. Auf mehr als eine Million Exemplare schätzt das Ordnungsamt ihre Zahl auf und unter den Straßen der Stadt. Nicht selten, dass man selbst am helllichten Tag einen Nager über wenig begangene Bürgersteige sausen sieht. Schädlingsbekämpfer sagen: Die Stadt trägt selbst eine Teilschuld daran, dass sich die Ratten weiter vermehren. Rainer Gsell, Vorsitzender des Deutschen Schädlingsbekämpferverbandes DSV, sagt es immer wieder: Wenn die Stadt spart bei der Pflege von Schulen und anderen Gebäuden, lockt sie Ratten an: „Kommunen sparen an Hausmeisterstellen und Reinigungskräften. Ratten und Mäuse danken es ihnen.“

Der Experte nennt zwei weitere Gründe für das Anwachsen der Zahlen: „Für Ratten sind die Fußgängerzonen mit den zahllosen Imbissbuden längst zu einem Abfallparadies geworden.“ Außerdem tragen Bürger, die ihren Müll auf die Straße werfen, sehr massiv zum Problem bei.

Erfolgsaussichten im Kampf gegen die Ratten eher mäßig

Die Erfolgsaussichten im Kampf gegen die Ratten schätzt die Stadt eher pessimistisch ein: „Mit einem endgültigen Bekämpfungserfolg wie dem Verschwinden der Schadnager ist nicht zu rechnen.“ Dafür vermehren sie sich zu schnell, dafür bietet die Stadt zu viele Schlupflöcher und Nahrungsquellen. Und dafür sind die Viecher auch zu intelligent und lernfähig. Rattengift, das die Schädlingsbekämpfer heute auslegen, hat oft lediglich einen biologischen Verzögerungseffekt. Denn Ratten lernen schnell, den Tod eines Artgenossen mit dem Köder in Verbindung zu bringen, und rühren diesen von Stund an nicht mehr an.