Duisburg. . Die Stadt Duisburg hat die 40 Kunstwerke im öffentlichen Raum gegen Diebstahl versichert. Für Alarmüberwachung und Objektschutz angesichts des sich häufenden Kunst-Klaus gibt es jedoch kein Geld. Die Stadt setzt nun auf bürgerschaftliches Engagement.
Die rund 40 Kunstwerke im öffentlichen Raum der Stadt Duisburg wurden erfasst, katalogisiert und, wenn noch nicht geschehen, gegen Diebstahl versichert. Das ist die erste Konsequenz aus der Kunstklau-Serie, die Duisburg, speziell den Westen, Anfang dieses Jahres in Atem gehalten hat.
Alarm-Überwachung oder Objektschutz fänden die städtischen Kulturbetriebe zwar wünschenswert, aber „vor dem Hintergrund der finanziellen Situation der Stadt Duisburg nicht umsetzbar“.
Kunstwerke werden eingeschmolzen
Im Februar hatten offenbar Altmetall-Diebe die 2,39 Meter hohe „Pandora“ des Künstlers Edwin Scharf entwendet, die zuvor jahrelang die Straßenecke Moerser/Duisburger Straße, quasi den Ortseingang von Essenberg nach Alt-Homberg, geprägt hatte. Auch von Unternehmen aufgestellte Kunstwerke, etwa im Asterlager Businesspark, wurden zu Diebesgut. Der hohe Weltmarktpreis für Kupfer, den Hauptbestandteil von Bronze, aus der etwa die „Pandora“ gefertigt ist, macht den Diebstahl der Kunstwerke für organisierte Banden attraktiv - auch wenn der Erlös aus dem Einschmelzen nur einen Bruchteil dessen erbringt, was die Werke unter Kunstkennern wert gewesen wären.
An der Befestigung der Statuen gibt es nach Einschätzung der Kulturbetriebe nichts grundlegend zu verbessern - gegen organisierte Diebe mit schwerem Gerät hilft das aber nicht. Demontage und Einlagerung, heißt es weiter, könne höchstens eine vorübergehende Lösung sein, „da es ansonsten letztendlich zu einer ,kunstfreien Stadt’ führen würde.“ Die Unterbringung aller Skulpturen in einem eingezäunten Areal kommt ebenfalls nur in Einzelfällen in Frage - einer dieser Einzelfälle betrifft allerdings Homberg. Der Bezirk wird die im Februar demontierte „Nike“ von Bernhard Heiliger nicht wieder sehen. Ihr neuer Standort ist voraussichtlich der Innenhof des Lehmbruck-Museums.
Bürgerschaftliches Engagement
Stattdessen setzen die Kulturbetriebe auf bürgerschaftliches Engagement, etwa durch Patenschaften. So sensibilisiert, hofft die Stadt, schauen die Bürger etwas genauer auf „ihre“ Kunstwerke. Nicht, dass sie das nicht schon vorher getan hätten: Im Fall der „Pandora“ war es ein Anwohner aus Homberg, der die Behörden alarmiert hatte. Da war die Statue allerdings schon weg...