Duisburg. Die Stadt und das Landesumweltamt warnen vor Grünkohl aus dem Duisburger Süden. Die Behörden erneuern ihre Verzehrempfehlung von 2002 und raten dazu, auf das Gemüse aus heimischem Anbau zu verzichtet. Das beliebte Gemüse ist mit PCB belastet. Die Ursache ist noch ein Rätsel.
Gift im Boden hat weiter Auswirkungen auf die Kleingärtner im Duisburger Süden. Unabhängig von der Diskussion über die Bodenbelastung in Wanheim und Hüttenheim erneuert die Stadt jetzt auch eine alte Verzehrempfehlung von 2002. Auf den Genuss von Grünkohl aus eigenem Anbau soll weiter verzichtet werden.
Grund für die Warnung ist die hohe Belastung des Gemüses mit polychlorierten Biphenylen (PCB). Das Landesamt für Umwelt und Naturschutz hatte im Frühjahr 2012 erneut in fünf Kleingartenanlagen in Buchholz, Angerhausen und Hüttenheim Kopfsalat, Endivien und Grünkohl ausgepflanzt und auf Dioxine, Furane und PCB untersucht. Bei Endivien und Kopfsalat sei die Belastung deutlich unter den Grenzwerten gewesen, heißt es in der Untersuchung. Der PCB-Gehalt lag allerdings ein zwei- bis dreifaches höher als der vermutete Normalwert für das Ruhrgebiet.
Nicht mehr als 300 Gramm pro Woche
In der Konsequenz gab das Landesamt eine Verzehrwarnung heraus. Niemand solle mehr als 300 Gramm Grünkohl pro Woche aus Duisburger Anbau verzehren. Aus Vorsorgegründen wolle man aber bei der Empfehlung bleiben, lieber ganz auf den Verzehr von hier angebautem Grünkohl zu verzichten – so wie schon 2002 bekanntgegeben.
Stadt und Landesamt für Umwelt- und Naturschutz rätseln weiterhin über die Ursache für die mysteriöse PCB-Belastung im Grünkohl. „Nach Auffassung der Stadt kommt der Boden als relevante Quelle nicht in Frage“, heißt es in dem Bericht, der gestern auch in der Bezirksvertretung Süd vorgestellt wurde.
Das Landesamt für Umwelt und Naturschutz hat mittlerweile mit weiteren Untersuchungen begonnen. Dafür wurde erneut Grünkohl unter unterschiedlichen Anbaubedingungen in Beeten und Containern angepflanzt. Im Spätherbst will man Vergleiche ziehen.