Essen. . Günstige Wetterlagen und die Umweltzonen haben sich für NRW-Umweltminister Remmel positiv auf die Luft ausgewirkt. Sorgen bereiten aber immer noch die großen Mengen an Stickstoffoxiden und Feinstaub an stark befahrenen Straßen.
Die gute Nachricht ist: Das Ruhrgebiet taugt zwar nicht zum Luftkurort, aber Experten finden in der Luft dort immer weniger Schadstoffe. Das gilt insbesondere für die gefährlichen Stickstoffdioxide und für Feinstaub. Diese gelten als krebserzeugend und Verursacher von Atemwegs- und Herzkrankheiten.
Die schlechte Nachricht: Vielerorts und gerade im Ruhrgebiet gibt es nach wie vor Stellen, an denen mehr Schadstoffe in der Luft sind, als die EU es erlaubt. Sie liegen in der Regel an stark befahrenen Straßen und in der Nähe großer Industrien. Diese Orte tauchen seit Jahren immer wieder in den Mess-Statistiken der Umweltwächter auf.
67 Problemstandorte in NRW
Zu den „alten Bekannten“ zählt der Graf-von-Galen-Ring in Hagen. Dort gab es 2012 insgesamt 57 Grenzwert-Überschreitungen bei den Stickoxiden (2011 waren es 61). Offenbar hat nicht einmal die Einführung eines bundesweit einmaligen Lkw-Routensystems dort die Luft nachhaltig sauber halten können. Zu den NRW-weit 67 „Problemstandorten" bei Stickoxiden zählen wieder die Brackeler Straße in Dortmund sowie die Alfredstraße in Essen.
Moderne Filteranlagen zahlen sich aus
Beim Feinstaub wurden erneut häufig überhöhte Werte an folgenden Mess-Stationen festgestellt: Duisburg (Kiebitzmühlenstraße und Bruckhausen), Gelsenkirchen (Kurt-Schumacher-Straße), Herne (Recklinghauser Straße) und Oberhausen (Mülheimer Straße). Es gab aber auch dort zum Teil erheblich weniger Grenzwert-Überschreitungen als im Jahr 2011. Erfreulich ist die Entwicklung im Umfeld des Stahlwerkes in Duisburg. Der Einbau moderner Filteranlagen zahlt sich hier offenbar aus.
Die insgesamt positive Entwicklung ist zu einem Teil auf die Wetterlagen im Jahr 2012 zurückzuführen, sagen Experten des Umwelt-Landesamtes Lanuv. Sie sind sich mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) aber einig, dass auch die neuen Umweltzonen zu einer besseren Luftqualität beitragen. Sie Wirkung dieser Zonen sei „messbar und mit Zahlen belegbar“.
Der Minister forderte die „konsequente Fortsetzung der Luftreinhaltung“, um die europäischen Vorgaben für saubere Luft erfüllen zu können. Nötig sei zum Beispiel das Vorziehen der Euro-6-Norm für Dieselfahrzeuge um ein Jahr auf Anfang 2014.