Duisburg-Großenbaum. . Seit die Mensa an der Gesamtschule Süd nicht mehr in Betrieb ist, pilgern regelmäßig Horden von Schülern zu McDonald’s in der Nachbarschaft. Für viele Schüler ist Fast Food jetzt das einzige erreichbare Mittagessen. Mit der Situation sind die jungen Leute nicht zufrieden. Doch sie haben keine Wahl.
Heute gibt’s Pommes und Burger. Laura und Jonas klettern den kleinen Trampelpfad zur McDonald’s-Filiale an der Albert-Hahn-Straße hoch. Den Weg sind die 14-Jährige und ihr 15-jähriger Begleiter in den vergangenen Tagen schon häufiger gelaufen. „Seit unsere Mensa geschlossen ist, holen wir uns hier häufiger was“, sagt Laura.
Die beiden sind kein Einzelfall. Ganze Schülerhorden setzen sich jetzt in der Mittagspause, in Freistunden oder nach dem Unterricht in Richtung des Fast-Food-Restaurants in Bewegung. Nachdem sich die Gesellschaft für Beschäftigungsförderung vor den Sommerferien als Betreiber der Mensa zurückzog, soll es in den Räumen der Gesamtschule Süd erst nach den Herbstferien ein warmes Essen geben. Die Cafeteria überbrückt die Zeit bis dahin. In der Zwischenzeit suchen sich die Schüler aber offensichtlich auch andere Quellen für die Versorgung.
Noch kein spürbarer Umsatzanstieg bei McDonald's
Dass sich die Schüler jetzt ausgerechnet dort versorgen, wo ausgewogene Ernährung nicht alleroberste Priorität hat, war an der Schule bislang offiziell kein Thema. Für eine ausführliche Stellungnahme war die Schulleitung gestern nicht zu erreichen. In der vergangenen Woche stand eine Schulpflegschafts-Sitzung an.
Mario Barth serviert McCurrywurst
In der Bilanz des Fast-Food-Restaurants an der Albert-Hahn-Straße schlägt sich die Schülerwanderung noch nicht nieder. „Es sind allgemein nach den Ferien wieder mehr junge Leute hier“, sagt ein Mitarbeiter. Ob sich wirklich ein Effekt durch die geschlossene Mensa zeige, werde sich erst in den kommenden Wochen rausstellen. Anders als in manchen anderen Filialen in Schulnähe ködert McDonald’s die Gesamtschüler übrigens noch nicht mit speziellen Schülerangeboten.
Schüler vermissen günstiges Essen in der Mittagspause
Ein bisschen mehr kostengünstiges Essen vermissen Ayse (12) und Damian (14). „Es ist viel teurer hier als in unserer Mensa.“ Dort habe es früher ja zum halben Preis deutlich mehr zu essen gegeben. Und bislang sei das Essen in der schuleigenen Mensa, die zugleich als Lehrküche diente, auch immer gut gewesen. „Es war lecker“, sagt Ayse.
Wann es mit dem Mensa-Betrieb weitergeht, ist bislang noch nicht entschieden. Die Schule sucht händeringend nach einem neuen Konzept. Angepeilt ist ein Termin nach den Herbstferien, also im November. Die Schule bemüht sich ein neues Modell zu finden, möglichst mit Erhalt der alten Küche.
