Patna. Insgesamt 20 Kinder sollen im nordindischen Bundesstaat Bahar an den Folgen eines giftigen Schul-Essens gestorben sein, 30 weitere werden noch im Krankenhaus behandelt. Eine Untersuchung ist angelaufen, derweil protestierten hunderte Menschen gegen die Regierung des Bundesstaats.
Ein offenbar vergiftetes Mittagessen in einer indischen Schulkantine hat noch schlimmere Konsequenzen als zunächst gedacht: Insgesamt seien 20 Kinder an den Folgen der "anscheinend giftigen" Mahlzeit aus Reis und Linsen gestorben, teilte das Bildungsministerium des nordindischen Bundesstaats Bihar der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit. Rund 30 weitere Kinder würden nach wie vor im Krankenhaus behandelt. Am Dienstag hatten die Behörden zunächst nur den Tod von acht Schülern unter zehn Jahren gemeldet.
Während die Ermittlungen zu den Ursachen der Tragödie noch liefen, protestierten hunderte empörte Menschen gegen die Regierung des Bundesstaats. Sie forderten "ernste Konsequenzen" für die verantwortlichen Beamten.
Entschädigungen angekündigt
Der Regierungschef von Bihar, Nitish Kumar, hatte zuvor bereits eine Untersuchung angeordnet. Ein Team aus Forensikern sei an die staatliche Schule des Dorfes Masrakh im Distrikt Saran entsandt worden, um die Todesursache zu klären, teilte er mit. Kumar kündigte zudem an, dass die Familien der toten Kinder Entschädigungen erhalten sollten.
In vielen der 29 indischen Bundesstaaten erhalten Kinder aus armen Familien kostenloses Essen an staatlichen Schulen, wodurch auch die Anwesenheitsquote gesteigert werden soll. Wegen Hygienemängeln oder minderwertiger Zutaten kommt es jedoch immer wieder zu Lebensmittelvergiftungen. Steigende Lebensmittelpreise haben den Leidensdruck für die 455 Millionen unter der Armutsgrenze lebenden Bürger des 1,2-Milliarden-Einwohner-Staats in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Bihar gehört zu den ärmsten aller Bundesstaaten. (afp)