Essen. McDonalds krempelt sein Bestellsystem um. Die Fast-Food-Firma will Essensbestellung- und Ausgabe in vielen Filialen trennen – und Wartenummern an die Gäste verteilen, bevor sie ihr Essen entgegen nehmen. Das neue System wird derzeit getestet, unter anderem in einer Düsseldorfer Filiale.
Das Fast-Food-Unternehmen McDonalds testet ein neues Bestellsystem. In einigen Filialen bekommen die Kunden nach dem Bestellvorgang künftig erst eine Nummer, bevor sie Burger, Pommes und Co. erhalten. Der Plan: Der Gast kommt an die Kasse, bestellt, bezahlt. Dann erhält er eine Quittung – und sobald die entsprechende Nummer auf einem Monitor aufleuchtet, kann er sein Essen abholen.
"Bestellung und Ausgabe sind in diesem System voneinander getrennt", erklärt McDonalds-Sprecher Philipp Wachholz die Idee. Man müsse sich Gedanken darüber machen, wie Bestellungen in der Zukunft aussehen könnten. "Damit ebnen wir zum Beispiel den Weg für eine Bestellung via Smartphone", sagt der Sprecher. Die Voraussetzung dafür: getrennte Bestell- und Ausgabeschalter. Konkrete Pläne für Handy-Bestellungen gebe es aber noch nicht, betont Wachholz.
Bestellung per Touchscreen schon seit längerer Zeit
McDonalds hat einige Filialen bereits länger mit sogenannten "Easy-Order"-Terminals ausgestattet. Dort bestellen Gäste per Touchscreen und zahlen mit EC-Karte. Auch hier erhält man zunächst eine Quittung mit Nummer, bevor man sein Essen in Empfang nehmen kann. Besonders zu Stoßzeiten sei das beliebt – Kunden hätten Spaß daran, ihre Bestellung eigenhändig einzugeben.
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Das getrennte System mit Wartenummern befindet sich gerade in der Testphase. Unter anderem in der Filiale am Düsseldorfer Flughafen und einem Restaurant in Köln zieht die McDonalds-Kundschaft Wartenummern.
Ticket-System nur für bestimmte Angebote interessant
Auch Gastronomen außerhalb der Fast-Food-Branche liebäugeln mit einem Ticket-System. Aber: "Ganz vereinzelt", wie Christian Jäger, Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein, sagt. Als Beispiel nennt er einen Biergarten in Bonn, der in den Sommermonaten öffnet. "Dort kommen viele Radfahrer und Spaziergänger vorbei. Es gibt Bier, Würste und Frikadellen", so Jäger. Wird der Laden voll, verteile die Bedienung Zettel an die Kunden. "Aber nur, wenn es wirklich kracht."
Die "Zettel-Wirtschaft" lohnt sich nach Jägers Auffassung nur bei Betrieben mit einfachem Angebot. Zum Beispiel, wenn ein Gastronom Buffets oder Einzelportionen anbietet. "Ob das im normalen À-la-carte-Geschäft funktionieren würde, weiß ich nicht", sagt Jäger. "Man geht ja nicht nur essen, um die Speise zu erwerben." Die Gäste würden schließlich auch wegen der Service-Leistung ausgehen. Zudem sei es ein zusätzlicher Aufwand, solch ein System einzuführen. Die Technik für die Einrichtung, eine vernünftige Gestaltung – "das ist bestimmt kein Allheilmittel".
Bei McDonalds entscheiden die jeweiligen Filialleiter selbst, ob sie das Ticket-System nutzen. Bis alle Filialen umgerüstet sind, können demnach noch einige Jahre vergehen.