Duisburg-Süd. .
NRW-Familienministerin Ute Schäfer kündigte im Rahmen des Kinderbildungsgesetz mehr Personal an. Die Umsetzung wird jedoch noch diskutiert. Für Thomas Krützberg, Duisburger Jugendamtsleiter, wäre die Aufstockung "ein großer Gewinn".
Mehr Personal für die Kindergärten - das kündigt NRW-Familienministerin Ute Schäfer an. Wie sieht die Situation in den Einrichtungen im Duisburger Süden zurzeit aus? Wir fragten Jugendamtsleiter Thomas Krützberg.
Die Pläne der Ministerin - ein Grund zur Freude?
Thomas Krützberg: Noch gibt es keine Änderung im Gesetz, die Pläne werden erst noch diskutiert - zum Beispiel nächste Woche auf Städtetagsebene. Grundsätzlich wäre die Aufstockung des Personal ein großer Gewinn für alle - für Kinder, Eltern und Mitarbeiter. Das Kinderbildungsgesetz (Kibiz) hat für das Personal keine verbesserten Arbeitsbedingungen gebracht. Die Mitarbeiter in den Einrichtungen arbeiten auf Kante.
Sind die Kindergärten im Duisburger Süden ausgelastet? Wie groß sind Gruppen?
Krützberg: Die Kindertagesstätten und Kindergärten sind ausgelastet. In manchen Einrichtungen haben wir die gesetzlich vorgeschriebene Größe von 25 Kindern pro Gruppe (Anmerkung Redaktion: bei den 3- bis 6-Jährigen) sogar erhöhen müssen auf 26 oder 27 Kinder. Insgesamt halten wir in allen Tageseinrichtungen in Duisburg aber die gesetzliche Mindestausstattung beim Personal vor.
Kommen die Kinder in ihrem Wunschkindergarten unter?
Krützberg: Ja, bis auf einige wenige Ausnahmen.
Viele neue Kinderpflegerinnen sollen eingestellt werden. Gibt es die überhaupt noch? Laut Kibiz sollte dieser Berufsstand doch abgeschafft werden?
Krützberg: Der Ausbildungsgang zur Kinderpflegerin ist vorerst weitergeführt worden. Daher gibt es auch jetzt noch Kinderpfleger und Kinderpflegerinnen. Die neue Landesregierung hat ja eine Befragung der Kita-Leiterinnen vor Ort durchgeführt und daraus erfreulicherweise den Schluss gezogen, dass Kinderpflegerinnen weiterhin wichtig und notwendig sind.
Und die Erzieher/innen?
Krützberg: Bis jetzt gibt es noch keinen Fachkräftemangel, wir konnten bislang noch alle Stellen besetzen.
Ihr vorläufiges Fazit zu den neuen Entwicklungen?
Krützberg: Sehr gut. Zu hoffen bleibt, dass die zusätzlichen Mittel für die Kinderbetreuung aber auch wirklich aus dem Landeshaushalt erbracht und nicht plötzlich doch die Kommunen damit belastet werden.