Düsseldorf. .

In Duisburg und anderen NRW-Städten blieben am Montag Kitas und Seniorenzentren geschlossen. Awo-Mitarbeiter streiken für mehr Geld. In dieser Woche sollen weitere Warnstreiks folgen.

Eine Woche vor Beginn der vierten Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Nordrhein-Westfalen erhöht die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di den Druck auf die Arbeitgeber. Mehr als 500 AWO-Beschäftigte legten am Montag in Duisburg, Moers, Krefeld, Mettmann, Langenberg und Remscheid ihre Arbeit nieder. Wie ver.di in Düsseldorf mitteilte, waren Seniorenzentren, Kitas, ambulante Dienste sowie Behinderteneinrichtungen von den Warnstreiks betroffen. Einzelne Kitas blieben den ganzen Tag über geschlossen. In Duisburg beteiligten sich rund 350 Menschen an einer Kundgebung und brachten ihren Unmut über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen zum Ausdruck.

Die bei ver.di für den Sozialen Dienst zuständige Fachleiterin Sylvia Bühler übte Kritik am Verhandlungswillen der Arbeitgeberseite. „Offenbar glauben die AWO-Arbeitgeber nicht an die Entschlossenheit der Beschäftigten“, sagte Bühler. Die Sprache der Warnstreiks vor dem nächsten Gespräch sei deutlich und werde die Arbeitgeber „von diesem Irrglauben“ abbringen.

Weitere Warnstreiks für Dienstag geplant

Am Dienstag plant die Gewerkschaft eine Ausweitung der Warnstreiks. Dann sollen rund 900 Beschäftigte in ganz Nordrhein-Westfalen in den Ausstand treten. Auch für Mittwoch und die kommende Woche sind weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt. Damit solle eine „Welle von Warnstreiks“ erzeugt werden, teilte ver.di mit. Durch Notdienstvereinbarungen werde sichergestellt, dass Menschen in Betreuung nicht zu Schaden kommen. In Kitas werde rechtzeitig über mögliche Schließungen informiert. Die Tarifverhandlungen sollen am 16. November im ostwestfälischen Blomberg fortgesetzt werden.

ver.di fordert für die rund 22.000 Tarifbeschäftigten der AWO eine Erhöhung der Entgelte um 4,5 Prozent, mindestens jedoch 70 Euro monatlich mehr. Auszubildende sollen 50 Euro monatlich mehr und eine Übernahmegarantie für mindestens zwölf Monate erhalten. Für besonders belastende Dienste wie Nachtarbeit will die Gewerkschaft höhere Zuschläge durchsetzen. Erstmals soll es auch für das Einspringen an einem eigentlich freien Tag einen Zuschlag geben. Darüber hinaus will ver.di den Einsatz von Leiharbeitnehmern begrenzen und für sie die gleiche Bezahlung wie für Stammbelegschaften sichern. (dapd)