Rheinhausen. .

95 Kinder aus Oestrum und Umgebung lernen zur Zeit mal ganz andere Räumlichkeiten kennen: Weil das Familienzentrum der Friedenskirchen-Gemeinde an der Brunnenstraße von Grund auf um- und ausgebaut wird, ist das benachbarte Gemeindezentrum an der Lutherstraße seit dem 7. September und voraussichtlich noch bis zum Sommer 2011 das Übergangsquartier der vier Gruppen.

Stress? Nein, findet Erzieherin Beate Puhle-Knappe, die die Kita zur Zeit leitet: „Die Eltern haben uns beim Umzug wunderbar unterstützt, das haben wir ganz gut bewältigt.“ Und das vorübergehende Domizil sei gar nicht so übel: „Wir haben jetzt mehr Platz als im alten Gebäude. Nur manchmal“, sagt sie lächelnd, „meckern die Kinder ein bisschen, weil sie jetzt so weit zur Toilette laufen müssen.“

Noch mehr Platz wird die Kita haben, wenn der Umbau fertig ist: Die Grundfläche steigt von 400 auf 700 Quadratmeter, trotzdem reduziert sich die Anzahl der betreuten Kinder auf 60. Dazu gehören dann aber auch Kleinstkinder unter drei Jahren sowie zehn Kinder mit Behinderungen in zwei integrativen Gruppen. Für diese neuen Schwerpunkte braucht die Gemeinde nicht nur geschultes Fachpersonal, sondern auch mehr Platz, etwa für Wickel- und Therapieräume sowie einen Gymnastiksaal. Für Barrierefreiheit bietet das eingeschossige Gebäude ohnehin beste Voraussetzungen. Auch der Außenbereich wird neu gestaltet. Geplant ist etwa, einen Generationen-übergreifenden Begegnungsbereich zum benachbarten Bodlschwingh-Altenheim zu schaffen.

An Baukosten kalkuliert die Gemeinde mit 1,1 Millionen Euro, rund 40 Prozent davon aus öffentlichen Töpfen. „Wir hoffen, dass es dabei bleibt“, sagt Heinz Ruther vom Kirchenvorstand: Eigentlich sollten für den Ausbau mehr Wände des alten Gebäudes stehen bleiben. „Aber wenn die Tapeten erst mal runter sind, ist man schlauer.“ Auch Matthias Fritzsche, Vorsitzender des vom Kirchenkreis an Stelle eines Presbyteriums eingesetzten „Bevollmächtigtenausschuss“, ließ durchblicken: „Die Gemeinde wird noch lange an diesen Tag denken. Jedes Jahr, wenn der Haushaltsplan aufgestellt wird.“