Duisburg-Großenbaum. Das Gewerbegebiet Großenbaum-Süd wartet seit über 30 Jahren auf einen Anschluss an die Autobahn A 524. Jetzt kommt die Südtangente. Die Pläne.

Mehr als 30 Jahre Planungszeit hat es gebraucht, knapp 400 Arbeitsplätze in mehr als einem dutzend Firmen profitieren davon: Die Vorbereitungen für den Bau der Südtangente, den Anschluss des Gewerbegebiets Großenbaum-Süd an die Autobahn A 524, haben begonnen. Eine Ankündigung dafür von offizieller Seite gibt es nicht – bekannt wurden die Arbeiten durch Baumfällarbeiten.

Entlang der künftigen Südtangente wurden im Februar Bäume und Sträucher gerodet. Diese Arbeiten waren laut Stadt nötig, um die Planung der Autobahnanbindung abzuschließen: Sie bereiten Kampfmittel- und Bodenuntersuchungen sowie Vermessungsarbeiten vor.

Südtangente soll Gewerbegebiet in Duisburg ab 2024 an die Autobahn A 524 anschließen

Mitte des Jahres 2022 sollen demnach die eigentlichen Bauarbeiten beginnen. Als erstes stehen Kanalbauarbeiten an, ab Sommer 2023 soll sich der Straßenbau anschließen. Bis Ende des Jahres 2024 soll die Südtangente fertig sein. Vorher müssen allerdings noch Grundstücksverhandlungen mit verschiedenen Eigentümern geführt werden, sie sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Die Baumfällarbeiten an der Ackerstraße im Gewerbegebiet Großenbaum-Süd in Duisburg sind Vorbereitungen auf den Bau der Südtangente, die das Gebiet an die Autobahn A 524 anschließen soll.
Die Baumfällarbeiten an der Ackerstraße im Gewerbegebiet Großenbaum-Süd in Duisburg sind Vorbereitungen auf den Bau der Südtangente, die das Gebiet an die Autobahn A 524 anschließen soll. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Der Bebauungsplan für die Südtangente stammt aus dem Jahr 1998. Dringend ist das Vorhaben, seit feststeht, dass der Rhein-Ruhr-Express kommt: Für den RRX baut die Deutsche Bahn zwei neue Gleise auf der Westseite der bestehenden Bahnlinie – dort, wo heute die Beckerfelder Straße entlangführt. Sie ist allerdings bislang die einzige Erschließung des Gewerbegebiets Großenbaum-Süd.

Beckerfelder Straße wird erst nach RRX-Baubeginn aufgegeben

Während der RRX-Bau im Duisburger Süden nach bisherigen Planungen nicht vor 2025 beginnen wird, ist der Startschuss für die Südtangente mit den Rodungsarbeiten jetzt gefallen. Statt der bisherigen Beckerfelder Straße soll eine neue Erschließungsstraße errichtet werden, um die Gewerbe zwischen Beckerfelder Straße und Zur Kaffeehött auch weiterhin anzubinden. Erst, wenn die Südtangente fertig ist und die Deutsche Bahn mit den Gleisarbeiten für den RRX begonnen hat, soll die bisherige Beckerfelder Straße aufgegeben werden.

Die Umsetzung der Südtangente kommt nicht nur mit jahrzehntelanger Verzögerung, sondern auch nach einer intensiven Diskussion darüber, das Gewerbegebiet Großenbaum-Süd aufzugeben für ein weiteres Wohnbauprojekt im Duisburger Süden: „Wohnen am Rahmer See“ lautete 2016 der Arbeitstitel, bis zu 400 Häuser waren für das Gelände des Gewerbegebiets im Gespräch.

Südtangente soll 2,7 Millionen Euro kosten – es gibt Anliegerbeiträge

Das Aus für diese Pläne kam nach heftigen Protesten der ansässigen Firmen und der Erkenntnis, dass ein etwaiges Neubaugebiet frühestens in 30 Jahren möglich gewesen wäre – so lange laufen noch Erbpachtverträge dort ansässiger Gewerbetreibender.

Zu den Kosten für den Bau der Südtangente wollte sich die Stadt auf Anfrage der Redaktion nicht äußern, sie würden nach den Vorarbeiten der Politik zum Beschluss vorgelegt. Die Planung aus dem Jahr 2017 sah Kosten von 2,7 Millionen Euro vor, von denen 800.000 Euro auf die Anlieger umgelegt werden sollten, den restlichen Anteil soll die Stadt Duisburg tragen.

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