Duisburg. Für 1,2 Millionen Euro wurde die Asylbewerberunterkunft an der Helmholtzstraße saniert. Am Montag ziehen endlich die ersten Bewohner ein. Der Platzmangel bei der Unterbringung der Flüchtlinge ist damit noch nicht gelöst. Zu potentiellen weiteren Standorten will sich die Stadt jedoch nicht äußern.
Die Asylbewerberunterkunft an der Beecker Helmholtzstraße bekommt ab Montag kommender Woche die ersten Bewohner zugeteilt. Dies teilte Stadtdirektor Reinhold Spaniel am Mittwoch im Rahmen eines Bürgerinformationsgespräches im Meidericher Bezirksrathaus mit. Zu Beginn der Veranstaltung, an der neben der Bezirksvertretung auch zahlreiche Vertreter der Meidericher und Beecker Vereine, Schulen und Jugendtreffs teilnahmen, legte Spaniel Zahlen vor, die einen drastischen Anstieg von Asylsuchenden seit Ende 2011 belegen.
Nachdem es 2011 insgesamt 376 vom Land zugewiesene Asylbewerber in Duisburg gab, wurden der Stadt allein im Januar diesen Jahres 115 Asylbewerber zur Unterbringung zugewiesen. Trotzdem gibt es aktuell ein Aufnahme-von 87 Personen: „Die sechs aktuell vorhandenen Einrichtungen in der Stadt sind randvoll“, sagte Spaniel. Die Kommune sei deswegen dazu übergegangen, leerstehende Wohnungen von Wohnungsbauunternehmen zu nutzen. Insgesamt 160 Wohnungen sind es bislang: „Dies kann aber keine Lösung sein, weil der Betreuungsaufwand für die dort einquartierten Familien erheblich ist.“
Räume für Sprachkurse angeboten
Im kommenden halben Jahr würden von der Stadt weitere Standorte von Asylbewerberunterkünften bekannt geben. Potenzielle Standorte schon im Vorfeld zu nennen, lehnte Spaniel ab: „Im Vorfeld dieser Entscheidungen ist innerhalb der Kommune eine Riesen-Maschinerie im Gange, die alle Standortfaktoren gewichtet und gegeneinander abwägt. Die Standorte, die wir bekannt geben, haben wir nach bestem Wissen und Gewissen ausgewählt.“
Populismus sei völlig unangebracht, mahnte der Stadtdirektor: „Wir suchen gesellschaftspolitischen Schulterschluss.“ Dies sei im Süden, bei Bezug der Unterkunft Masurenalle aufs Beste geglückt. Als Beleg wurden Bilder einer vorgezogenen Weihnachtsfeier aus dem Dezember 2013 gezeigt, in deren Rahmen die Asylbewerber dort mit Fahrrädern und Spielzeug beschenkt wurden.
Das Schicksal der für Beeck zu erwartenden Kinder spielte dann in der kurzen, konstruktiven Diskussion eine zentrale Rolle. Die Rektoren der Beecker Grundschule baten um eine enge Kommunikation mit den Betreuern der Asylbewerber. Raphaela Heimann, Leiterin der GGS Lange Kamp, bot an, in ihrer Schule Räume für Sprachkurse zur Verfügung zu stellen.
In die Asylbewerberunterkunft Helmholtzstraße hat die Stadt insgesamt 1,2 Millionen Euro investiert, geplant waren 850.000 Euro.