Duisburg-Walsum. An der Königstraße in Walsum soll bis zum Sommer nächsten Jahres ein neues Asylbewerberheim entstehen. Die Politiker in der Bezirksvertretung sprachen sich einstimmig dafür aus. Allerdings muss erst noch geklärt werden, ob und zu welchen Bedingungen der Eigentümer bauen will.

Die Adresse Königstraße 9 halten alle Walsumer Bezirksvertreter für den „idealen Standort“ für Asylbewerberunterkünfte in ihrem Einzugsbereich. Deshalb empfehlen sie dem Rat, diesen Ort für ein neues Wohnheim vorzusehen. Der Rat soll am 9. Dezember diesen, aber auch sechs andere Standorte in den übrigen Stadtbezirken genehmigen.

Nach dem Brand, der das marode Leichtbaugebäude völlig zerstörte – wir berichteten –, soll nun alsbald ein Neubau hochgezogen werden. Der soll laut Alfons Olejnik, Stellvertretender Leiter des Amtes für Soziales und Wohnen, dem alten von Größe und Optik her ähneln.

Das einzige Problem, das die Stadt hat: Der alte Bau und das Grundstück gehören ihr nicht. Die Immobilie war angemietet, errichtet auf einem Steag-Grundstück. Deshalb müssen nun Verhandlungen mit dem Eigentümer starten, denn der soll den Neubau (in Fertigbauweise) hochziehen und ihn anschließend wieder an die Stadt vermieten. „Wir werden nicht investieren“, stellte der Flüchtlings-Experte klar. CDU-Frau Gudrun Henne hatte nach der Finanzierung gefragt.

Keine Zuwanderer

Wann das Projekt denn realisiert werden solle, lautete eine weitere Frage. „Wenn alles gut geht und die Baugenehmigung vorliegt, dauert es noch etwa vier Monate, bis das Gebäude steht“, berichtete Olejnik. Dann überschlug der Stellvertretende Amtsleiter den gesamten Zeitrahmen grob und sagte: Realistisch sei die Inbetriebnahme im Sommer 2014.

„Der Standort an der Königstraße“, so SPD-Mann Jürgen Feuchtner, habe sich bewährt. Seit mehr als 20 Jahren gebe es ihn – Probleme habe es praktisch nicht gegeben. „Der Ort ist gut für die Asylbewerber und unsere Leute“, sagte der Politiker.

Nur Flüchtlinge, keine Zuwanderer

Nicht allen Politikern war klar, wer denn überhaupt an den sieben Standorten im Stadtgebiet unterkommen wird. Olejnik klärte auf, dass es sich nicht um Zuwanderer, sondern ausschließlich um Flüchtlinge handele. „Woher sie kommen, kann ich nicht sagen“, so der Experte. Sie werden zugewiesen und stammen in der Regel aus Krisengebieten, etwa aus Syrien oder ehemaligen Staaten der Sowjetunion.

Auch zur Anzahl der Personen konnte Olejnik keine klaren Angaben machen. Das könne niemand vorhersagen. Deshalb will die Stadt auch nicht auf einen Schlag in allen sieben Stadtbezirken Heime in Betrieb nehmen.

Zusätzliche Heime werden benötigt

Weitere Heime sollen nur im Bedarfsfall eröffnet werden. „Wir brauchen zusätzliche Übergangsheim-Kapazitäten, wir wissen aber nicht, ob auch alle Standorte tatsächlich benötigt werden“, so der Experte. „Das hängt von den Zuweisungen ab.“

Da derzeit für den erwarteten Zustrom nicht genügend Heimplätze zur Verfügung stehen, werden „geeignete Asylbewerber-Gruppen“, so Olejnik, auch in Wohnungen im ganzen Stadtgebiet verteilt beherbergt. Dazu zählen zum Beispiel Familien mit Kindern.