Duisburg-Hamborn. . Das Umfeld der geschlossenen Rhein-Ruhr-Halle und des alten Stadtbades in Duisburg vergammelt immer mehr. „Hier sieht es aus wie in der Bronx“, schimpfen Alteingesessene. Besonders der Müll stört. Mit einer Müllsammel-Aktion nahmen sie die Sache selbst in die Hand und schafften etwas Ordnung.

„Meine Güte, was müssen Auswärtige nur für einen Eindruck von Hamborn bekommen, wenn sie die A-59-Ausfahrt Marxloh nehmen!“ Ein Satz, der von Oswin Rautenberg stammt, den man in Hamborn und Marxloh aber so ähnlich immer wieder hört. Nicht nur, weil – wie mehrfach berichtet – die Ausfahrt zur Duisburger Straße sehr oft völlig vermüllt ist (auch jetzt wieder) und deshalb schon als „dreckigste Autobahnausfahrt Deutschlands“ bezeichnet wurde. Sondern auch, weil die gegenüber liegende Straßenseite arg verwahrlost ist.

Verwahrloste Grundstücke

Dort befinden sich die geschlossene Rhein-Ruhr-Halle, die bekanntlich abgerissen werden soll, damit ein Factory-Outlet-Center gebaut werden kann. Und nebenan, ebenfalls an der Einmündung der Walther-Rathenau-Straße, liegt das schon lange dicht gemachte alte Stadtbad. Vor beiden Gebäuden wuchert das Unkraut inzwischen teils meterhoch: Brennnesseln, Disteln, Kletten. „Furchtbar“, kommentieren Passanten und Nachbarn, die darauf angesprochen werden. Fremde müssten ja den Eindruck haben, „hier ist die Bronx“.

Der Weg zum ehemaligen Restaurant in der Veranstaltungshalle und der Vorplatz der Halle selbst – total vergammelt. Ähnlich sieht es auf der anderen Straßenseite am Zugang zum Stadtbad aus. Mit dem Unterschied, dass dort auch noch reichlich Abfall in der ungepflegten Grünanlage liegt.

Schmierereien an den Fassaden

Verärgert sind etliche Bürger aber nicht nur wegen der ungepflegten Grünanlagen und des Mülls im Umfeld der alten Veranstaltungshalle und des einstigen Stadtbades: Sie stören sich auch an den Schmierereien an der Rhein-Ruhr-Halle und am denkmalgeschützten ehemaligen Stadtbad.

Da sind etwa linke Parolen zu lesen und Kritik am geplanten Outlet-Center.

Müllsammel-Aktion

Der Rentner Oswin Rautenberg kann diesen Anblick kaum ertragen. Obwohl er nicht einmal in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnt, sondern 500 Meter entfernt, fühlt er sich irgendwie verantwortlich – und reinigt das Umfeld gelegentlich in Eigenregie. „Einmal habe ich 17 Säcke voll bekommen“, sagt er. Die ließ er von den Wirtschaftsbetrieben abholen – inklusive eines Sofas, das Unbekannte auch noch dort abgestellt hatten.

In kürze will er seine Müllsammel-Aktion wieder starten, wenn die Stadt, beziehungsweise die Wirtschaftsbetriebe ihm nicht zuvor kommen. Den überfälligen Grünschnitt indes wird er nicht auch noch übernehmen. Das ist Sache des Eigentümers IMD (Immobilien Management Duisburg).

Grünschnitt erfolgt

Dessen Geschäftsführer Uwe Rohde war überrascht, als er hörte, dass das Umfeld der zum IMD gehörenden Gebäude so übel aussieht. Er versicherte, dass ein Grüntrupp in absehbarer Zeit für einen Rückschnitt sorgen werde.