Duisburg-Hamborn. .

Die Bürgerinitiative, die sich gegen den Abriss der Immeo-Siedlung rund um den Zinkhüttenplatz in Hamborn stemmt, wird sich bis zum Jahresende rechtlichen Beistand sichern. Das erklärte Horst Niewrzol, einer von fünf Sprechern der am Mittwoch gegründeten BI am Rande einer Mieterversammlung in der Marxloher Kreuzeskirche.

In dem voll besetzten Gotteshaus informierte der Vorstand der BI rund 400 der insgesamt rund 800, meist älteren Bewohner der Siedlung: „Offiziell haben wir noch keinen Rechtsanwalt beauftragt“, erklärte Niewrzol. „Aber wir haben uns bei einem Rechtsanwalt kundig gemacht, der bereits die Initiative der Immeo-Mieter an der Bertha-von-Suttner-Straße vertritt.“ Entweder werde die BI auf diesen Rechtsanwalt oder einen anderen Mietrechtsexperten zurückgreifen. „Wir müssen uns erstmal finanziell absichern“, so BI-Vorstand Horst Wiebus. Um den Rechtsbeistand bezahlen zu können, will die BI in den kommenden Tagen Geld einsammeln. Am Ende der Mieterversammlung ließ BI-Vorstand Helga Vocke am Ausgang der Kirche schon einmal ein Sparschwein kreisen.

"Die Mieter können nicht hinausgeschmissen werden"

„Wir sind froh, dass wir die Erfahrung zweier Mieterinitiativen aus Marxloh und Bruckhausen nutzen könne, die ihre Unterstützung signalisiert haben“, so BI-Sprecher Helmut Mattern in der Versammlung. „Der Sinn des Treffens hier und heute war, den Mietern erst einmal zu sagen, was wir wissen. Außerdem wollten wir die Leute erst einmal beruhigen.“ Niewrzol: „Sie müssen und dürfen nichts unterschreiben! Die Mieter können nicht hinausgeschmissen werden. Das ist ganz klar.“ Wiebus: „Wir müssen erst einmal gar nichts tun. Die Immeo will ja was von uns. Noch hat keiner eine Kündigung!“ Und eine Baugenehmigung gebe es auch nicht.

Auch wenn noch keinem einzigen Mieter bislang eine Kündigung ins Haus flatterte – die Unruhe in der Siedlung bleibt. Denn täglich besucht ein Immeo-Vertreter zwei bis drei Mietparteien. Bei diesen Gesprächen, die seit fast drei Wochen laufen, legt der Immeo-Mann den Mietern einen Fragebogen mit ihren Wünschen für eine Ersatzwohnung vor. Gefragt wird u.a. nach Wohnungsgröße, Lage oder Ausstattung.