Duisburg. .
Ab Weihnachten 2013 sollen bis zu 2,7 Millionen Kunden in das „Duisburg Outlet Village“ Geld für reduzierte Markenware ausgeben. Die Bezirksvertretung und der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmten am Montag für das 125-Millionen-Euro-Projekt.
Die Weichen fürs Factory Outlet Center in Duisburg-Hamborn sind gestellt: Am Montag schufen sowohl die Bezirksvertretung Hamborn als auch der Ausschuss für Stadtentwicklung die entsprechenden planungsrechtlichen Voraussetzungen. Einstimmig votierten die Planungspolitiker aller Ratsparteien für das Projekt, das unter dem Namen „Douvil“ (Duisburg Outlet Village) auf dem Gelände der Rhein-Ruhr-Halle und darüber hinaus entstehen soll.
Eine breite Mehrheit gab es auch für einen politischen Appell an den Investor, in dem unter anderem hohe Ansprüche an die Architektur formuliert werden und die Mahnung, sich in sozialer Verantwortung um Bürger zu kümmern, die wegen des Outlet Centers ihre Wohnungen wechseln müssen: „Kümmern Sie sich vernünftig um diese Leute“, mahnte SPD-Ratsherr Frank Börner. Ebenso wird ein Verkehrsgutachten gefordert und der Verzicht auf prekäre Arbeitsverhältnisse.
30 bis 70 Prozent auf Markenware
Genutzt für die Ansiedlung von Läden wird zum einen das Stahl-Skelett der ausgedienten Halle, neu gebaut wird drumherum zum andere ein kleines Konsum-Städtchen, wahrscheinlich in der Optik alter Industriebauten aus der Anfangszeit des letzten Jahrhunderts.
Top in der Branche
Acht Outlet Center gibt es bisher in Deutschland, im bevölkerungsschwächeren Großbritannien dagegen über 40. Insofern macht sich der künftige Douvil-Betreiber Freeport keine wirtschaftlichen Sorgen um sein Vorhaben. Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben derzeit neun Outlet Center mit dem für diese Handelsform typischen Angebot von Überproduktionen oder Saisonware bekannter Marken mit 550 einzelnen Läden an Standorten in fünf Ländern und gehört damit zu den Top-Firmen der Branche.
125 Millionen Euro sollen investiert werden, um auf einem 120.000 Quadratmeter großen Gelände im letzten Bauabschnitt 26.000 Quadratmeter Handelsfläche entstehen zu lassen. Bis zu 800 Arbeitsplätze sollen entstehen. Erwartet werden in der Anfangsphase jährlich 1,4 Millionen Kunden, später bis zu 2,7 Millionen. Baubeginn ist für 2012 geplant, Weihnachten 2013 soll das Outlet Center eröffnen..
Angeboten wird laut Iestyn Roberts, Chef der Betreiberfirma Freeport, Markenware des Vorsaison und aus Überproduktionen mit Preisabschlägen zwischen 30 und 70 Prozent. Der Anteil von Luxusartikeln werde bei 20 Prozent liegen.
„Herausragende Chance für ganz Duisburg“
Ein paar Einschätzungen: „Herausragende Chance für ganz Duisburg“ (Thomas Susen, CDU); „Entscheidende Investition für den Duisburger Norden“ (Hermann Dierkes, Linke); „Ein starkes Signal für Duisburg“ (Martin Linne, scheidender Planungsamtsleiter).