Duisburg-Hamborn. . DWG-Ratsherr Karlheinz Hagenbuck kritisiert die Aussagen von Manfred Slykers (SPD) zum geplanten Abriss der Wohnungen fürs Outlet-Center. Slykers hatte die Mieter aufgerufen, sich zu organisieren.
„Mehr Ehrlichkeit von der Politik“ wünscht sich Karlheinz Hagenbuck von der Ratsfraktion der Duisburger Wählergemeinschaft (DWG) in der Diskussion ums Factory-Outlet-Center (FOC) und den damit einhergehenden geplanten Abriss von 400 Immeo-Wohnungen im Schatten der Rhein-Ruhr-Halle.
Hagenbuck meint insbesondere den SPD-Ratsherrn Manfred Slykers, der die aufgebrachten Bürger beim Politischen Nachtgebet – wie berichtet – aufgefordert hatte: „Organisieren Sie sich.“ Hagenbuck: „Ich bin erstaunt, dass Manfred Slykers nun zum Widerstand gegen seinen eigenen Beschluss aufruft.“
Seine Äußerung will Slykers im Nachhinein nicht als Widerstandsaufruf verstanden wissen, wie er auf Nachfrage unserer Redaktion am Sonntag erklärte. „Die Mieter haben Interessen und Rechte, die sollen sie auch wahrnehmen“, sagte er.
Dass er selbst im Oktober dem Abriss der Häuser zweimal zugestimmt hatte, sei ihm beim Nachtgebet nicht mehr so präsent gewesen. Slykers: „Ich hatte im Unterbewusstsein, dass es noch länger dauert, bis das FOC in den Bereich der Wohnungen ausgeweitet werden soll. Wir hatten ganz aus den Augen verloren, dass der Abschnitt so schnell betroffen ist.“ Außerdem: „Ich war auch ganz überrascht, als ich jetzt erfuhr, dass die alten Mieter keine fünf, sechs Jahre Kündigungsfrist haben.“
Hitzige Diskussion übers geplante Outlet-Center
Kritik hagelt es von Karlheinz Hagenbuck auch wegen Slykers Aussage beim Nachtgebet, die Politik habe sich erst „in den letzten Monaten“ mit dem geänderten Bebauungsplan beschäftigt. Was allerdings richtig ist. Jedoch wusste die Politik schon viel länger davon – seit etwa einem Dreiviertel Jahr, wie Hamborns Bezirksbürgermeister Uwe Heider auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte. Nur die Mieter, die sind nicht informiert worden; sie haben die Nachricht, dass sie schon bald ausziehen sollen, durch unsere Zeitung bekommen.
Zum Hintergrund: Für die Oktobersitzung der Bezirksvertretung Hamborn mit dem Betriebsausschuss für das Immobilien-Management Duisburg (IMD) hatten SPD, Bündnis 90/Grüne und Linke einen gemeinsamen Antrag eingebracht, in dem davon die Rede war, dass „im Zuge der Bebauung rund 400 Wohneinheiten zurückgeba
ut“ werden sollen. „Hier muss für mehr als 300 Familien neuer Wohnraum gesucht werden. Der Investor und bisherige Eigentümer werden aufgefordert, die notwendigen Umzüge für alle Mieter sozialverträglich zu organisieren“, heißt es weiter in dem Antrag, der am 17. Oktober im Rat der Stadt erneut diskutiert und abgesegnet wurde. Durchgewunken übrigens von allen Fraktionen – mit einer Gegenstimme, der vom Ratsherrn Karlheinz Hagenbuck.
An beiden Sitzungen der politischen Gremien nahm auch Manfred Slykers teil - und er stimmte dem Protokoll nach für Ja.