Alt-Hamborn. Am Hamborner Altmarkt erinnert nur noch wenig an die Schießerei, die Normalität ist zurückgekehrt. Aber vereinzelt herrscht ein mulmiges Gefühl.
Am Altmarkt erinnert am frühen Freitagmorgen nur noch wenig an die Schießerei von Mittwochabend. Die Absperrung der Polizei ist nach abgeschlossener Spurensuche längst entfernt. Nur vereinzelt hängen noch rot-weiße Flatterbandknoten an Bäumen, Laternen und Pollern.
Den bunten Bodenmarkierungen der Ermittler schenken die Menschen keine Beachtung mehr, als gegen 7.30 Uhr ein Trupp der städtischen Wirtschaftsbetriebe, wie jeden Freitag, auf dem Marktplatz mit Kehrwagen und Greifzange den gröbsten Müll aufsammelt.
Die Geschäfte und Lokale werden gerade beliefert, einige haben bereits geöffnet. „Das ist heute eine ganz normale Schicht“, sagt Zöre Atnaca hinterm Tresen im türkischen Imbiss Meydan.
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Noch am Vortag, dem Morgen nach den Schüssen, hätten sie ganz viele Gäste über die Schießerei und den Polizeieinsatz ausgefragt, die eigentlich auf dem abgesagten Wochenmarkt einkaufen wollten. Inzwischen bleiben Fragen aus.
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Zwar parken ein paar Mannschaftswagen auf dem Altmarkt und fahren auch regelmäßig in der Nachbarschaft Patrouille. Doch die Aufregung habe sich gelegt, findet Atnaca: „Die Leute kennen ja ihr Hamborn.“ Tatsächlich stellen viele Pendlerinnen und Pendler wie gewohnt ihre Autos ab und gehen zur Arbeit. Eltern sind mit kleinen Kindern und Kinderwagen spazieren, und Jugendliche sind unterwegs zum Unterricht.
Polizeipräsenz am Altmarkt in Duisburg-Hamborn beruhigt Schülerin
Das alles kann Nafa Curic beim Frühstück beobachten, draußen vorm Meydan. Die Schießerei habe sie in ihrer nahegelegenen Wohnung gehört, aber nicht gesehen, sagt die Bosnierin. „Das ist eine Katastrophe.“ Jedoch habe sie keine Angst, dass ihr etwas zustoßen könnte. Und sie wolle sich auch nicht nehmen lassen, auf Brötchen und einen Kaffee vorbeizukommen – „wie jeden Tag“.
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Dagegen ist der Vorfall an der Schülerin Ayşe Çakmakkaya nicht spurlos vorbeigegangen. Sie hat die Auseinandersetzung zwischen Männern, die der Rockergruppe Hells Angels, ihrem Umfeld oder einem türkisch-arabischen Clan zugerechnet werden, nicht direkt mitbekommen.
Dennoch ist der 15-Jährigen jetzt auf ihrem Schulweg ein bisschen mulmig zumute. „Das ist ein seltsames Gefühl. Aber es ist sehr beruhigend, dass die Polizei hier ist und Wache hält“, sagt sie und beeilt sich, um pünktlich zur Schule zu kommen.