Duisburg. . Ein damals 19-jähriger Duisburger soll 1998 eine 75-Jährige missbraucht haben. Damals hatte der Vergewaltiger die Frau gezwungen, ihn nach der Tat mit einem Taschentuch zu säubern. Jetzt konnten die DNA-Spuren aus dem Taschentuch einer Person zugeordnet werden. Die Frau ist inzwischen verstorben.
Wegen schwerer sexueller Nötigung muss sich seit Donnerstag ein 35-jähriger Mann aus Bremen vor dem Landgericht am Duisburger König-Heinrich-Platz verantworten. Am 5. September 1998 soll er mit damals 19 Jahren in Duisburg-Beeck eine inzwischen verstorbene, damals 75 Jahre alte Frau zum Sex gezwungen haben.
In einer parkähnlichen Anlage zwischen Ostackerfriedhof und der Autobahn A 42 soll der Angeklagte der Frau von hinten die Hände um den Hals gelegt und ihr gedroht haben, sie solle alles tun, was er wolle, sonst würde er sie töten. Dann drängte der Täter sein Opfer in ein Gebüsch, zwang es unter Vorhalt eines Messers dazu, sich teilweise zu entkleiden. Schließlich soll die Rentnerin von dem Heranwachsenden dazu gezwungen worden sein, diesen oral zu befriedigen.
DNA-Spuren im Taschentuch
Am Tatort wurden an einem Papiertaschentuch, mit dem die Frau den Vergewaltiger nach der Tat hatte säubern müssen, DNA-Spuren gefunden. Lange Zeit konnten sie niemandem zugeordnet werden. Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen schweren Diebstahls gab es beim Landeskriminalamt Bremen 2008 eine unerwartete Übereinstimmung mit der damals in Duisburg sicher gestellten Probe. Diesmal war die Identität des Spurenlegers schnell ermittelt.
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Der in Duisburg aufgewachsene und seit zwölf Jahren in Bremen lebende 35-Jährige äußerte sich gestern nicht zu den Vorwürfen. Im Vorfeld des Verfahrens hatte er die Tat zunächst bestritten, sich später auf Erinnerungslücken wegen seiner damaligen Klebstoffschnüffelsucht berufen. Eine Variante, die ein Gutachter bereits zu Beginn des Prozesses zunichte machte: Klebstoffdämpfe versetzen nur für Sekunden in Rausch, machen eher schläfrig. Sexuelle Erregungszustände seien nicht bekannt. Für das Verfahren sind bis Mitte November zwei weitere Verhandlungstage vorgesehen.