Duisburg. Der Streit in der Kleingartenanlage Alte-Buche in Duisburg-Obermarxloh spitzt sich zu: Jetzt hat Pächter Ralf Letzner eine Strafanzeige gegen den Vereinsvorstand bei der Staatsanwaltschaft Duisburg eingereicht. Er spricht unter anderem von Hausfriedensbruch und Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Kleingartenrebell Ralf Letzner will klären lassen, ob sich der Vorstand des Kleingartenvereins Alte Buche durch verschiedene Maßnahmen strafbar gemacht hat: Er reichte eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Duisburg ein.

Die bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung den Eingang des Schreibens. Die Akte sei angelegt, bestätigt Staatsanwältin Anna Christina Weiler, Pressesprecherin des Gerichts. Ob ermittelt werde, entscheide der zuständige Staatsanwalt in den kommenden Wochen.

Miteinander reden

Jetzt geht der Streit also auf einer neuen Ebene weiter. Bislang ging es nur um zivilrechtliche Belange. Nun auch noch um strafrechtliche. Ohne Grund erstattet Letzner sicherlich keine Anzeige.

Es macht ihm keinen Spaß, sich ständig mit diesem Thema auseinander zu setzen. Genauso geht es mit Sicherheit dem Vereinsvorstand. Da hilft nur eines: Ein klärendes Gespräch. Gregor Herberhold

Letzner akzeptiert nicht, dass sein Garten in seiner Abwesenheit von Vereinsmitgliedern betreten werde, dass Fallobst entfernt, der Kontakt zur Presse vom Vorstand untersagt werde. Er bittet um Ermittlung wegen Hausfriedensbruchs, Diebstahls, Sachbeschädigung und die Einschränkung der Meinungsfreiheit.

Kündigung abgelehnt

Neben unserer Zeitung haben in der Vergangenheit mehrere TV-Sender über Letzner und den seit Jahren andauernden Knatsch im Kleingarten Alte Buche berichtet. Letzner legt weniger Wert auf Rasen- und Spielflächen, dafür mehr auf Obst-, Kräuter und Gemüseanbau – und zwar soll alles „ökologisch“ sein. Folglich sieht sein Garten anders aus als andere.

Seit Jahren eckt er damit an, die jetzige Kündigung, wegen angeblicher Wespen in seinem Garten (wir berichteten), ist nicht die erste. Doch Letzner denkt nicht daran, das Feld zu räumen, das er seit knapp 25 Jahren beackert.

Dass es bei dem Ärger gar nicht mehr nur um die unterschiedlichen Auffassungen von Gartenpflege geht, machte der Alte-Buche-Vorstand in einem ZDF-Interview deutlich: „Es geht nicht nur um den Garten selber, es geht auch um die Person. Er [gemeint ist Letzner] ist nämlich gar kein Vereinsmensch. Er nimmt an keinem Vereinsleben teil.“